Eine Trockenpflaume

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Pulsatilla ist der Name einer italienischen Bloggerin, die in ihrem Blog unverblümt über ihre Kindheit und das Erwachsenwerden berichtet. „Die Ballade der Trockenpflaumen“ ist ebendieser Blog in Buchform.

 

Besonders auffällig ist in diesem Buch der Schreibstil: umgangssprachlich, teilweise ordinär, jugendlich-frisch und mit originellen Vergleichen und Metaphern erzählt Pulsatilla zunächst von ihrer Kindheit und trifft dabei immer genau den Kern der Dinge. Dieser Schreibstil ist amüsant zu lesen und besonders die Tatsache, dass sich Pulsatilla der ganzen Palette an Humor (Zynismus, Sarkasmus, (Selbst-)Ironie) bedient, bringt einen immer wieder zum Schmunzeln.

 

Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz gehalten und dank des Schreibstils sowohl kurzweilig als auch flüssig zu lesen. Jedoch schwankt die Stärke der Kapitel stark, so dass das eine Kapitel noch zum lachen ist, während das nächste einen nicht mal zum Schmunzeln bringt.  Außerdem berichtet Pulsatilla zunächst über Erfahrungen, mit denen man sich durchaus noch identifizieren kann, was jedoch im weiteren Verlauf des Buches aufgrund der sehr speziellen und eigensinnigen Erfahrungen von Pulsatilla nicht mehr möglich ist. Zum Ende hin fokussiert sich Pulsatilla auch immer mehr auf das Thema Sex, was auf Dauer sehr ermüdend ist. Zum Schluss versucht sie dann noch einmal, mit anderen Themen aufzuwarten, jedoch gehören diese Kapitel eher zu der schwächeren Sorte, so dass das Ende eher eine Enttäuschung ist. Positiv zu bewerten ist noch, dass die vielen Anspielungen des Blogs auf italienische Persönlichkeiten, etc. in Anmerkungen erklärt und mit entsprechenden Vergleichen für uns Deutsche verständlich gemacht werden.

 

Insgesamt punktet das Buch vor allem durch einen starken und unterhaltsamen Anfang, was sich leider im Laufe des Buches verliert.