Pulsatilla

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Pulsatilla, zu Deutsch Kuhschelle, ein Kraut das angeblich gegen Boshaftigkeit schützt. Dabei kommen die Geschichten aus der Kindheit, der frühen, mittleren und späten Teenagerjahre, der in der tiefsten italienischen Provinz aufwachsenden Pulsatilla gar nicht so boshaft rüber. Zugegeben sie ist oft zynisch und sehr direkt, kann aber genauso gut über sich selbst lachen und Frau erkennt sich allzu oft wieder. Oder wer kennt nicht die Tortur des Kahlschlages sämtlicher Körperbehaarung Halsabwärts?

Bisweilen schreiend komisch erzählt uns Pulsatilla vom Ersten Mal, falschen Liebhabern, dem Verfall an den Fitnesswahn, Körperwahrnehmungen Heranwachsender junger Mädchen, Diätenwahn, nervende Eltern und deren befremdlichen Eigenarten ,den obligatorischen ersten Gehversuchen in Sachen Kriegsbemalung( kurz- Make up) und dem hilflosen Ausgeliefertsein an die Kosmetik(mafia)branche. Dabei ist die Wahl ihrer Stilmittel und ihres Wortwitzes durchaus anspruchsvoll und nicht ordinär. Es gehört schon eine ausgefeilte Sprach-und Wortbegabung dazu, aus den teilweise anrüchigen und sehr plastisch dargestellten Kapiteln, einen abwechslungs- und geistreichen Roman zu kreieren.

Ein Buch für die Frau, über die Frau und natürlich mit großem Wiedererkennungswert für die Frau.

Ein Umstand verwirrte mich manchmal, die Autorin nimmt gezielt Kontakt zu ihren deutschen Lesern durch Vergleich mit deutschen Vorlieben auf. Leider konnte ich nicht erkennen, warum sie sich so gut in unseren z. Bsp.  sprachlichen Eigenheiten auskennt.

Ein Buch das ich sehr gerne weiter empfehle.