Carpe Vitam!

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elohym78 Avatar

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Als eines Tages ein fremder Hund auf Narbes Müllkippe auftaucht, traut sie ihrem Auge nicht. Denn dieser große, starke Hund, setzt sich gegen die Menschenkinder nicht zur Wehr, sondern lässt sich fast von ihnen töten. Wäre Narbe nicht eingeschritten...
Und mit dieser mutigen Tat beginnt für die beiden so ganz und gar unterschiedlichen Hunde ein Reise ins Ungewisse und in die Tiefen ihrer unsterblichen Seelen. Immer auf der Suche nach Liebe, Freundschaft und Geborgenheit, erleben die beiden viele Gefahren, um hoffentlich am Ende das wahre Glück zu finden.

Das Cover zeigt die beiden Hunde Max und Narbe. Von einem Grashügel aus blicken sie in eine gerade erwachende Zukunft und lassen die Schwärze der Vergangenheit hinter sich. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch den Sonnenaufgang, den die beiden beobachten und deren vorsichtige Strahlen den beiden Wärme und Hoffnung zu versprechen scheint. Ich finde es wunderschön zu Titel und Inhalt des Buches gewählt.


Auch mit seinem neuen Werk berührt mich David Safier tief. Er schreibt über innige Liebe, Freundschaft und die unsterbliche Seele, die selbst über Jahrtausende so eng mit einer anderen Seele verbunden sein kann, dass sie sich stets wiederfinden. Dies alles schildert die Autor in einem gewohnt ruhigen und sehr berührenden Schreistil, der mir nah ging und die Tränen in die Augen trieb. Allerdings sind auch lustige, verrückte und das Leben bejahende Stellen dabei, die mich schmunzeln ließen.

Ich darf die beiden Hunde Max und Narbe auf ihrem Weg begleiten. Sie lernen sich auf einer Müllkippe kennen, auf der Narbe mit ihrem Rudel aufwächst. Nach einem verlorenen Kampf, ist sie eine Außenseiterin und muss jeden Tag auf's neue für Leben und ihr Überleben kämpfen. Max hingegen, der nach einem tragischen Zwischenfall quasi vor ihren Füßen landet, ist bei Menschen aufgewachsen und liebt diese und auch die Sicherheit, die sie ihm bieten. Sein größter Wunsch ist es, den Weg nach Hause zu finden. Narbe begleitet ihn auf seinem Weg.

Beide Charaktere wachsen an dem jeweils anderen und an den Begebenheiten der Reise. Sie sehen in dem anderen das Beste und können nur schwer verstehen, was das sein könnte. Wer könnte schon einen Hund lieben, der nur ein Auge hat und auf einer Müllkippe wie Dreck aufgewachsen ist? Wer könnte einen kastrierten Hund lieben, der von Menschen abhängig ist? Doch das sehen sie nicht. Max sieht eine willensstarke Hündin, die das Leben zu meistern gelernt hat. Narbe ist stark, unbeugsam und tritt ohne Zögern für andere ein. Narbe hingegen sieht einen wunderschönen, großen Rüden, der mit seinem Sanftmut und seiner Besonnenheit nicht blind voran stürmt, sondern überlegt handelt.

Ich fand es wahnsinnig berührend, die beiden begleiten zu dürfen und ihre Veränderungen zu beobachten. Sie sind nicht blind für das Wachsen, nicht blind für Veränderung, sondern offen und begierig nach Leben.

Mein Fazit
Ein Buch zum Weinen. Ein Buch zum Lachen. Ein Buch zum Wundern. Ein Buch zum Lieben. Kurz, ein Buch, dass das Leben schreibt.