Eine Liebe, die nicht vergisst

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nanacookie Avatar

Von

Die Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe. Seit sie bei einem Kampf eines ihrer Augen verloren hat, kann sie sich nicht mehr vorstellen, dass jemals ein anderer Hund sie lieben könnte. Dann kommt der Hund Max, der bei Menschen aufgewachsen ist, auf die Müllkippe und eröffnet Narbe eine neue Welt.

Die Geschichte ist anders als ich sie erwartet habe. Aber nicht auf negative Weise. Das Thema Reinkarnation spielt hier eine größere Rolle, was vorher nicht wirklich erkenntlich war. Da mich aber die Thematik an sich interessiert und ich das Buch „Mieses Karma“ des Autors diesbezüglich sehr gut fand, war ich positiv überrascht.

Vorher ist noch zu sagen, dass sowohl die beiden als auch alle anderen auftretenden Tiere sehr vermenschlicht sind und daher Wesenszüge und Handlungsweisen aufweisen, die nicht immer typisch oder realistisch für Tiere sind. Narbe und Max sind zwei sehr unterschiedliche Hunde. Anfangs hat Narbe eher negative Gefühle gegenüber Max. Dadurch erlebt man als Leser gut den Wandel bei ihr, wie sie sich verändert. Nicht nur bei Max, sondern wie sich ihr ganzes Handeln, ihre Gefühle und ihre Gedanken entwickeln.

Die Reise, die die beiden erleben, wird vom Autor anschaulich erzählt. Mit interessanten Schauplätzen, die toll beschrieben sind und abwechslungsreichen Nebencharakteren. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel von der Haupthandlung erzählen, da es das Leseerlebnis erheblich mindern würde. Ich fand es größtenteils spannend und auch interessant geschrieben. Wirklich mal etwas Anderes. Mit der Reinkarnation als Thema hat das Buch vielleicht einen kleinen Fantasy-Touch, da die Tiere auch menschliche Wesenszüge erhalten haben, aber man kann die Geschichte auch als Nicht-Fantasyfan lesen.

Die Gefühle zwischen Narbe und Max waren trotz des guten Schreibstils für mich nicht so ganz greifbar. Mir hat am meisten die Reise und die Erlebnisse, die die beiden erleben, gefallen und die Liebesgeschichte war für mich nebensächlich. Ab einem gewissen Punkt merkte man sehr deutlich, dass „einerlei“ ein Lieblingswort des Autors ist und diese Wortwiederholung war dann auch etwas störend.

Zusammenfassend war es ein interessantes und unterhaltsames Buch mit einer positiven Überraschung. Der Autor hat hier einen neuen Weg eingeschlagen, der ihm auch gelungen ist.