Ich konnte es nicht aus der Hand legen

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mysticcat Avatar

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„Die Ballade von Max und Amelie“ ist ein tiefgründiges Buch vom Autor David Safier, der sich jedoch auch in diesem 2018 im Kindler-Verlag erschienenen Hardcover Mühe gibt, witzige Elemente in die Handlung hineinzubringen und das Thema Reinkarnation, nach Mieses Karma, erneut und auf eine neue Art und Weise aufgreift.
Das Cover hat, im typischen Gelb-Ton, einen Wiedererkennungswert. Durch den Schatten der beiden Hunde anstatt der bunten Comicillustration ist auch erkennbar, dass dieses Buch nicht im Thema Humor angesiedelt ist und es sich daher um einen „etwas anderen“ Safier handelt, was dem Lesegenuss jedoch keinen Abbruch tut.

Worum geht es?
Max, ein Haushund, trifft auf einer Müllkippe die dort geborene und aufgewachsene Hündin Narbe (geborene Fleck). Plötzlich beginnen bei Max Träume, wie aus einem vergangenen Leben, in dem er und Narbe ein Paar waren, obwohl er und Narbe ganz anders aussehen, erkennt er trotzdem beide wieder – doch sie werden auf bestialische Art und Weise von einem Menschen getötet.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Narbe und dem Mördermenschen erzählt. In der Hundeversion spielen auch für Hunde typische Eigenschaften eine wichtige Rolle, so werden zum Beispiel bei der Beschreibung der Umgebung sehr viele Gerüche verwendet, die Beziehung innerhalb eines Rudels bzw. einer Familie genießt ebenso einen hohen Stellenwert.

Meine Meinung
Die Welt aus der Sicht der Hündin Narbe zu erleben war für mich eine sehr interessante Leseerfahrung, obwohl ich eher ein Katzen- als ein Hundemensch bin. Die großen Unterschiede zwischen Max und ihr haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, wo sie aus zwei so unterschiedlichen Welten kommen, die sie dem jeweils anderen unbedingt erklären müssen.
Das Reinkarnationsthema fand ich sehr gut aufgearbeitet und ich habe während der gesamten Geschichte über die Aufklärung dieser ständigen sich wiederholenden Geschichte nachgedacht und wurde auch am Ende nicht enttäuscht.
Wer bereits Bücher des Autors gelesen hat, wird auch diesmal den Schreibstil wieder genießen. Die Seiten sind beim Lesen nur so dahingeflogen und ich war von Anfang an mitten in der Handlung drinnen, weshalb ich das Buch auch in einem Rutsch ausgelesen habe.
Wegen des doch eher schwierigen Zugangs und der brutalen Mordmethoden würde ich das Buch für Kinder ab frühestens 12 Jahren empfehlen, wenn sie von Gewaltschilderungen keine Albträume bekommen.

Fazit: Wieder ein sehr gelungenes Buch dieses Autors, ich habe das Lesen sehr genossen.