Rührende Geschichte, wird leider mit der Zeit sehr eintönig

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ann-kathrin1604 Avatar

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Die Ballade von Max und Amelie

Darum geht es :
Die junge Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe und kennt nichts anderes, als Kampf und Überleben. Der Hund Max lebt bei Menschen zuhause und kennt nichts anderes, als Zuneigung und Unterordnung an die Menschen.
Beide Hunde lernen sich kennen, weil sich Max verirrt hat & den Weg zurück zu sich nach Hause sucht. Narbe möchte ihm helfen und so nehmen die beiden gemeinsam den unbekannten Weg auf sich, Max‘ Zuhause zu finden.
Nebenbei plagen ihn Alpträume, in denen zwei Hunde von einer Person mit Maske verfolgt werden. Und auch Narbe bekommt Träume, die den beiden mit der Zeit immer bekannter vorkommen und die plötzlich Realität werden...

Cover / Optik :
Das Cover ist recht schlicht gehalten, in Orange-Tönen, die den Himmel darstellen und und in einem schwarzen Ton, welcher einen Berg zeigt. Zwei Hunde sind dort ebenfalls in schwarz abgebildet, die auf dem Berg Richtung Himmel blicken.
Weil es in der Geschichte um zwei Hunde geht, passt das Cover sehr gut und hat mich direkt angesprochen.

Schreibstil :
Es war das erste Mal, dass ich eine Ballade gelesen habe. Außerdem das erste Mal, dass ich ein Buch von David Safier gelesen habe. Für mich war also der Autor, sowie die Textsorte komplett neu.
Mit dem Schreibstil kam ich sehr gut klar, David Safier schreibt verständlich und sehr bildlich. Ich konnte mir immer sehr gut die Situation vorstellen und hatte keinerlei Schwierigkeiten mich in die Hunde hinein zu versetzen.
Die Handlung wird einerseits aus Sicht des Hundes Narbe geschrieben, andererseits aus Sicht eines Menschen. Wer das ist, das erfährt man, wenn man das Buch liest. Ich finde diese Abwechslung sehr gelungen, im Laufe der Handlung wurde mir immer mehr die Verbindung zwischen Mensch und Hund bewusst.
Außerdem macht der Schreibstil die verschiedenen Sichten aus unterschiedlichen Perspektiven erst so richtig plausibel.

So hat es mir gefallen :
Der Anfang hat die Geschichte super eingeleitet. Ich konnte mich direkt in Narbe hineinversetzen, was ich sehr schön fand, denn ich konnte hautnah spüren, wie sie sich gefühlt haben muss. Das finde ich klasse und das würde sicherlich auch die Menschen sensibilisieren, die der Meinung sind, dass Hunde keine Gefühle haben. Davon gibt es ja leider zu viele Menschen.
Es war schön, einfach mal die Sicht eines Hundes zu erfahren, die zudem überhaupt nicht überspitzt erzählt wurde, sondern sehr glaubwürdig. Da ich generell ein Hundefreund bin, fiel es mir sehr leicht, die Geschichte zu verstehen und zu fühlen.
Ich denke, nur wer versteht, dass Tiere auch Gefühle haben, wird dieses Buch nachvollziehen können.
Ich finde die Idee der Geschichte sehr schön, einerseits die Spannung und andererseits die Liebesgeschichte dahinter.
Bis Seite 250 fiel es mir leicht, zu lesen, weil die Geschichte sehr flüssig verlief und ich mit den Hunden total mitgefiebert habe. Leider wurde es mit der Zeit immer eintöniger, die Handlung ging nicht mehr wirklich weiter und somit verging irgendwann leider auch meine Lust am Lesen. Einige Seiten habe ich übersprungen, am Ende habe ich nur noch die letzten 5 Seiten gelesen und musste festgestellten, dass es leider nicht wirklich spannender geworden ist.
Es hätte mir im Nachhinein betrachtet besser gefallen, wenn das Buch vielleicht nur 260-300 Seiten gehabt hätte, in denen es von vorne bis hinten flott voran gegangen wäre. Die letzten 100 Seiten waren mir zu anstrengend und zu langweilig, weshalb ich leider nur 4 Sterne vergeben möchte.
Die langweilige Handlung im Laufe der Zeit ist allerdings der einzige negative Aspekt, den ich anmerken kann. Daher bin ich sonst rundum zufrieden und das Buch wird auf jeden Fall in meinem Regal bleiben und später sicher nochmal gelesen werden.