Was ist schon Normalität?

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majandra Avatar

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In einem „Block“ irgendwo in der Nähe von London werden Kinder in Zellen festgehalten – unter ihnen Melanie, die ihren Alltag in Gefangenschaft fristet, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein. Dass sie wie die anderen jeden Tag an einen Rollstuhl gefesselt wird und nicht einmal den Kopf bewegen kann, während sie dem täglichen Unterricht lauscht, erscheint ihr so normal wie die Tatsache, dass sie nur einmal in der Woche zu essen bekommt – eine Schüssel Maden. Die Aufseher haben scheinbar Angst vor den Kindern – warum das so ist, bleibt diesen aber verborgen, wie alle Vorgänge in der seltsamen unterirdischen Anlage.

Die Leseprobe ist ausgesprochen spannend geschrieben. Aus der Sicht von Melanie lernt man den seltsamen Alltag der Kinder kennen, die in der Anlage untergebracht sind, und die Vorgänge, die sich dort abspielen. Nur am Rande erfährt man in der Handlung der Leseprobe von den „Hungernden“, die draußen ihr Unwesen zu treiben scheinen und offensichtlich so gefährlich sind, dass man sich dort in dem Block und den umliegenden Gebäuden verbarrikadieren muss. Die Inhaltszusammenfassung erinnert ja schon ein wenig an eine Handlung ähnlich der in „I am Legend“ und wirkt damit sehr interessant!

Die Lebensbedingungen der Kinder werden sehr detailliert und in allen grausamen Einzelheiten geschildert. Durch die Perspektive von Melanie und der Erzählform des Präsens hat man den Eindruck, selbst hautnah dabei zu sein. Besonders spannend ist hier die Frage, was mit den Kindern geschieht, warum sie so behandelt werden und woher sie kommen. Damit wird bereits auf den ersten Seiten des Romans ein absolut spannender Handlungsbogen gesponnen, auf dessen Weitergang und Ende man ausgesprochen gespannt sein darf.

Ich möchte das Buch unbedingt lesen!!!