Die verpasste Chance

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borgeli Avatar

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Der Anfang des Buches lies mich befürchten, dass das nichts für mich wird. Es wird eine kurze Sequenz aus einem Schultag im März 1983 erzählt. Chris Mackenbrock ist sechzehn Jahre alt, deutlich übergewichtig und hat an diesem Morgen ein Angebot eines Mitschülers leichtfertig abgelehnt. Chris empfindet diese Absage als die wichtigste Weichenstellung für sein zukünftiges Leben. Er ist sich sicher, dass hier eine andere Entscheidung darüber entschieden hätte, sein gesamtes Leben auf eine erfolgreiche und glückliche Bahn zu lenken.
Sowohl die beschriebene "verpasste Chance" wie z.B. auch die aus dem Sportunterricht erzählten peinlichen Szenen fand ich ziemlich konstruiert und gequält komisch. Es klang genau so, wie man es einem Schreiber für die TV-Comedy-Szene zutraut.
Zum Glück hat sich dieser Stil im weiteren Leben des Chris Mackenbrock nicht mehr so gravierend ausgebreitet \> was hoffentlich nicht einfach mit Gewöhnung zu erklären ist ;-) \<.
Spannend fand ich die Frage, wie das mit der zweiten Chance umgesetzt wird.
Es war ja schon im Klappentext klar, dass Chris auf irgendeine Weise die Möglichkeit bekommt,
diese verpasste Chance noch einmal zu erleben. Wie wird dieser Rücksprung hergeleitet und was macht Chris daraus? Ich finde, das ist Roger Schmelzer gut gelungen. Der Leser kann Chris beobachten, wie er die Zeit noch einmal erlebt und was es mit den vermeintlich Besten Zehn Sekunden seines Lebens tatsächlich auf sich hat.
Mein Fazit: etwas besser als ich erwartet hatte. Aber halt auch nichts, was einen längeren Eindruck hinterlässt.