Da war mehr möglich

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raschke64 Avatar

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Camille Claudel ist 17, als sie endlich mit ihrer Familie nach Paris kommt und dort ein Kunststudium an einer Privatakademie aufnimmt, die auch Frauen zulässt. Sie will unbedingt Bildhauerin werden. Zur damaligen Zeit für eine Frau fast unmöglich. Doch sie kämpft sich durch und irgendwann wird der berühmte Bildhauer Auguste Rodin auf sie aufmerksam. Anfangs ist er nur ihr Lehrer, später werden sie ein Liebespaar.

Das Buch beschreibt die Geschichte der Künstlerin Camille Claudel bis fast zum Ende ihrer Beziehung mit Auguste Rodin. Ihre Kindheit wird geschildert, besonders ihre schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Das alles ist gut lesbar und auch interessant. Ich habe bedauert, dass es keine Fotos in dem Buch gibt. Gerade, wenn eine Künstlerin beschrieben wird, wäre das zur Vertiefung in meinen Augen gut. Ebenfalls bedauert habe ich das Ende des Buches. Es bricht ab, als die Beziehung zwischen den beiden Künstlern nicht mehr lange halten wird. Bis dahin ist Camille eine relativ starke Frau, die um ihren Beruf und ihre Freiheit kämpft. Dass sie am Ende den Kampf verlieren wird, dass ihre Familie sie für Jahre in Nervenheilanstalt bringen wird, erfährt man als Leser aus dem Buch leider nicht. Ich finde aber, das gehört unbedingt zu ihrer Geschichte dazu. Denn den Großteil ihres Lebens verbringt sie leider nicht mehr als starke Frau und in Freiheit. Für mich ist damit das Buch sehr unvollständig. Hier wäre mehr möglich gewesen.