Aus hartem Holz geschnitzt

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borstelmaus Avatar

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Die Leseprobe blendet sich mit Kapitel 3 direkt ins Geschehen ein: Edvards Großvater Sverre ist verstorben und er selbst bleibt alleine auf einem entlegenen Bergbauernhof zurück. Seit Edvards dritten Lebensjahr wuchs er bei eben diesem Großvater auf, da seine Eltern bei einem Unfall ums Leben kamen. Allerdings ist um diese Angelegenheit sowie den Bruder des Großvaters immer strenges Schweigen bewahrt worden. Doch nach Sverres Tod werden Wunden aus der Vergangenheit wieder aufgewühlt, unter anderem durch Edvards Jugendliebe Hanne, die ihm dabei hilft, den Nachlass des Großvaters zu sichten. Das scheinbar genauestens strukturierte Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, als herauskommt, dass Sverre seinem Enkel in einigen Bereichen etwas vorgemacht hat. Unter anderem finden die beiden einen teuren, gut erhaltenen und offensichtlich auch genutzten Anzug, darin Eintrittskarten für klassische Konzerte und Opern, außerdem Bilder von diversen Opern- und Konzerthäusern. Wie gut kannte Edvard seinen Großvater Sverre wirklich? Was verschwieg ihm der alte Mann? Oder gab es nur keine Gelegenheit mehr zur Aussprache? Was geschah innerhalb der Familie und besteht die Möglichkeit, das noch in Erfahrung zu bringen? Edvard begibt sich auf die Suche... Der Schreibstil wirkt etwas bedrückend, weil viele existentielle Fragen aufgeworfen werden: Hätte Edvard schon eher vom Hof fortgehen sollen, um etwas im Leben zu erreichen? Und wenn ja, was? Haben die anderen, unter anderem Hanne, ihr Leben besser gelebt als er, weil sie die Welt gesehen haben? Warum fehlt oft der Mut, Dinge anzusprechen, die schmerzen und dann raubt der Tod eines lieben Menschen jede Gelegenheit zur Wiedergutmachung? Ich bin gespannt, wie die Fragen geklärt werden und welche Erkenntnisse Edvard gewinnt.