Einstieg, der neugierig auf mehr macht

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jiskett Avatar

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Auf dieses Buch bin ich nur durch den Titel aufmerksam geworden, der einerseits ungewöhnlich ist und andererseits eine interessante, vielleicht sogar geheimnisvolle Geschichte versprach. Auch die Inhaltsangabe klang interessant - ich mag Familiendramen und hier scheint es sogar mehrere Rätsel zu geben, die der Protagonist lösen muss. Die Inhaltsangabe suggeriert, dass der Tod seiner Eltern und das Schicksal des Bruders seines Großvaters eng verknüpft sind - und hier denke ich schon jetzt über mögliche Zusammenhänge nach und stelle Vermutungen auf.

Die Leseprobe beginnt mit Kapitel 3, damit, dass Edvard nach dem Tod seines Großvaters anfängt, dessen Sachen auszuräumen. Dabei entdeckt er bereits einige ungewöhnliche Dinge, die ihn zum Nachdenken bringen...
Der Schreibstil scheint auf den ersten Blick eher knapp und kurz angebunden zu sein, doch er entfaltet sich gewissermaßen, die Sätze werden länger, flüssiger, erzählender - deskriptiv. Zum Beispiel ist dieser Satz: "Ich kam mir vor wie ein gigantisches Herz, ein schwellender, formloser Klumpen, der die Tränen von zwanzig Jahren aus mir herauspumpte." sehr eindringlich und das ungewöhnliche Bild, das der Autor heraufbeschwört, sorgt dafür, dass man ganz genau weiß, wie der Protagonist sich fühlt.
Insgesamt war die Leseprobe sehr interessant. Wir haben erste Einblicke in das Rätsel um die Familie des Protagonisten bekommen und Funde, die er und seine Freundin getätigt haben, werfen weitere Fragen auf. Wieso ist sein Großvater heimlich verreist, anstatt zu einer Tagung zu gehen? Wieso bewahrt er Hochzeitskleidung auf? Was ist in den Umschlägen? Und wieso will der Pfarrer nicht über die Ereignisse damals sprechen? Fragen über Fragen... ich würde wirklich gerne herausfinden, was damals passiert ist und wieso so ein großes Geheimnis daraus gemacht wird.