Familie mit Geheimnissen

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xirxe Avatar

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Was für eine tolle Leseprobe. Nicht dass die Handlung jetzt besonders actionreich oder phantasievoll wäre, doch die Sprache vermittelt eine derart geheimnisvolle und intensive Atmosphäre, dass ich am liebsten gleich weiter lesen würde.
Der einzige Verwandte des jungen Edvard, sein Großvater, ist gestorben, als kurz darauf seine Jugendliebe auf dem Hof auftaucht. Vergangene Gefühle werden wieder gegenwärtig und gemeinsam machen sie sich daran, die Wohnung des Verstorbenenen aufzuräumen. Dabei stoßen sie auf Entdeckungen, die mehr Fragen als Antworten aufwerfen...
Der Autor besitzt eine wundervolle Sprache, die mich beim Lesen den Schmerz über der Verlust des Großvaters wie auch seine Einsamkeit, keine Familie mehr zu haben, sofort nachempfinden ließen. Und die Zweifel, wenn nicht sogar Ärger darüber, auf dem Hof bleiben zu müssen. Sollte das sein Leben sein? Lars Mytting, der Autor, stellt diesen jungen Mann mit Sätzen wie den folgenden derart eindringlich dar, dass ich bereits nach den wenigen Seiten ein deutliches Bild von ihm vor Augen habe: "Wie wäre es nur, wenn ich jemanden hätte. Was für ein Mensch wäre ich geworden, hätte ich Eltern gehabt, vielleicht Geschwister, wenn ich von jungen Menschen umgeben gewesen wäre, von Verwandten, denen ich es wert war, Zeit auf mich zu verwenden."
Wie gerne würde ich hier mitlesen!