Eine Enttäuschung in vier Akten

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"Die Blütenfreundinnen" von Ellen Martin versprach laut Klappentext eine spannende Geschichte über Freundschaft und Abenteuer. Die Prämisse klang vielversprechend: Drei Frauen, die sich zufällig am Münchner Bahnhof treffen, beschließen, gemeinsam in einem Mietwagen nach Hamburg zu reisen. Was als spontane Zweckgemeinschaft beginnt, entwickelt sich zu einer unerwarteten Freundschaft, die ihren Höhepunkt in der malerischen Lüneburger Heide findet. Dort trifft das Trio auf Antonia, die nach einer schmerzhaften Trennung Unterstützung braucht. Zusammen schmieden sie einen kühnen Plan, um Antonias untreuen Ex-Lebensgefährten auszutricksen und seinen Lotteriegewinn für sich zu beanspruchen.

Leider hielt das Buch nicht, was der Klappentext versprach. Die Geschichte fühlte sich von Anfang an wie ein großes Durcheinander an. Anstatt einer zusammenhängenden Erzählung gab es vier separate Handlungsstränge, die nur notdürftig miteinander verknüpft wurden. Jede der vier Protagonistinnen hatte ihre eigene Geschichte, aber diese wurden nicht geschickt miteinander verwoben, sondern wirkten eher wie lose Einzelfäden, die zusammenhanglos nebeneinander herliefen.

Die Charaktere blieben zudem blass und uninteressant. Es fiel mir schwer, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen oder mich für ihre individuellen Schicksale zu interessieren. Kristin, Lena, Nicole und Antonia blieben trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe und Persönlichkeiten eindimensional und klischeehaft. Ihre Handlungen und Entscheidungen waren oft nicht nachvollziehbar und trugen nur weiter zur Verwirrung bei.

Auch die Handlung selbst sprang chaotisch von einem Punkt zum nächsten, ohne dass ein klarer roter Faden erkennbar war. Spannungsmomente oder emotionale Höhepunkte blieben aus, und viele Szenen wirkten überflüssig oder unnötig in die Länge gezogen. Der Versuch, Drama und Komik zu kombinieren, misslang, da beide Elemente nicht harmonisch ineinandergriffen.

Insgesamt war "Die Blütenfreundinnen" für mich eine große Enttäuschung. Die vielversprechende Idee wurde durch eine unstrukturierte Erzählweise und schwache Charaktere zunichte gemacht. Es ist schade, dass das Potenzial der Geschichte nicht ausgeschöpft wurde. Ich kann das Buch daher nicht weiterempfehlen und gebe ihm nur 1 von 5 Sternen.