Durch dick und dünn

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lisaliestgern Avatar

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Das dunkelrote Buchcover mit den Erikablüten, die einen gleich an die Lüneburger Heide, den Schauplatz des Romans, denken lässt, gefällt mir sehr.
Nicole, Kristin und Lena lernen sich zufällig kennen und beschließen, sich nun regelmäßig zu treffen. Nicoles Schwägerin Antonia stößt noch dazu, und die vier verbringen miteinander schöne Abende und stehen sich mit Rat und Tat zur Seite. Da gibt es Kinder und Ex-Ehemänner, schwierige Chefinnen und andere, die ihnen das Leben schwer machen. Aber es gibt auch freundliche Menschen in ihrem Umkreis. Wir lernen viele Leute kennen, und ich finde, zu viele. Die meisten Charaktere werden nur kurz angerissen. Und das ist meine Kritik: Sie sind alle entweder nett oder fies, es gibt kein Dazwischen. Auf manche der so oberflächlich dargestellten Personen hätte man auch gut verzichten können. Ebenso auf die sehr vielen Aktivitäten, die aneinandergereiht aufgezählt werden: Die oder jene fährt da oder dort hin und holt irgendjemanden ab oder kauft dies oder jenes ein, um dann wieder irgendwas anderes zu tun. Das meiste davon ist nicht besonders wichtig oder interessant, Alltag eben. All das wird in kurzen Kapiteln, in welchen jeweils eine der vier Freundinnen im Mittelpunkt steht, erzählt. Die Sprache ist sehr einfach, kurze Sätze, einfache Wörter. Das stört mich nicht, ich mag es gern schnörkellos. Aber der Roman kommt mir vor wie ein Schulaufsatz, ein bemühter aber emotionsarm abgespulter Erlebnisbericht mit wenig Höhen und Tiefen und kaum Pfiff, der von mir nur eine mittelmäßige Note bekommt.