Bekannte Story, die Spannung fehlt

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fraupfeffertopf Avatar

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Ich habe mehr und anderes von dem Buch erwartet. Konnten die ersten zwei Kapitel noch Interesse wecken, ging es ab dann bergab. Aria, kaum dem Menschenmarkt entrissen, muss fortan die Blutsklavin für eine grausame Kreatur sein. Was das bedeutet, wissen die Menschen und wollen lieber tot sein als sich von sadistischen Vampiren missbrauchen zu lassen, wann immer es ihnen gefällt. Mit all diesen schrecklichen Gedanken an ihr bevorstehendes Dasein gelangt Aria in den Palast des Prinzen... und findet erstmal alles schön. Wie prunkvoll doch alles ist. Ach warte mal, ich habe ja eigentlich Angst um mein Leben und meine Familie fehlt mir. Oh ein Wasserhahn! Alles widerstrebt mir in den dunklen Raum zu gehen. Wow, hat der ein tolles Bett! Ich will ihn hassen und meinen selbstgeschnitzten Spieß in sein Herz rammen..aber er ist ganz schön sexy. So in der Art geht es gefühlt das ganze Buch (knapp 180 Seiten insgesamt) weiter. Von den Figuren konnte mich niemand überzeugen. Aria ist eine grottenschlechte Rebellin und hat offenbar Probleme, ihre extrem schnell wechselnden Gefühle in den Griff zu kriegen. Kaum ist sie im Palast eines Exemplars der so verhassten Spezies, ist sie quasi im nächsten Moment auch schon hoffnungslos in ihn verknallt. Umgekehrt ergeht es dem Prinzen nicht anderes. In seinem 900-jährigen Bestehen trifft er das erste Mal auf eine (17-jährige) Frau, die ihn in den Wahnsinn treibt. Dabei ist das doch verboten. Die Story kam schon so oft vor und ist spätestens seit den glitzernden Vampiren und dem unscheinbaren Mädchen ausgelutscht. Am Ende wird es noch kurz spannend, damit Platz für ein Folgeband bleibt.

Mich konnte das Buch nicht begeistern. Die anfangs noch aufgebaute düstere Atmosphäre verwandelt sich rasch in Kitsch. Es wirkt so, als hätte ab dem dritten Kapitel jemand anderes das Schreiben übernommen. Bei dem Titel (Blut)Lustsklavin hätte ich mir aber eigentlich schon denken können, was einen erwartet wird. Schade.