Flüssiger Schreibstil, aber unrealistische Liebesgeschichte

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grizzlybärchen Avatar

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**Inhalt**
Aria ist die Tochter des Rebellenführers. Zusammen mit einer kleinen Gruppe Menschen lebt sie in den Wäldern und versteckt sich vor den Vampiren, die die Macht an sich gerissen haben. Doch eines Tages wird sie geschnappt. Ihr droht ein Leben als Blutsklavin oder Schlimmeres.
Als Braith, der Prinz der Vampire sie dann erwirbt, scheint ihr Schicksal besiegelt, aber er ist mehr, als man auf den ersten Blick sieht.

**Meine Meinung**
Ich habe das Buch innerhalb von wenigen Tagen durchgelesen, was wohl einiges über den Schreibstil aussagt. Der liest sich flüssig und man kommt nicht mehr von der Geschichte weg. Eindeutig ein Pluspunkt.
Über den Inhalt sagt das aber noch nicht viel aus, denn zugegeben, der ließ mich zwiegespalten zurück. Einerseits ist da eine durchaus romantische Liebesgeschichte, andererseits wirkt sie einfach gestellt und (entschuldigt den Ausdruck) krank und abartig.
Warum? Nun, wir erleben hier eine Frau, die ihr Leben lang in Freiheit und Unabhängigkeit aufgewachsen ist. In Angst zwar, aber mit ungebrochenen Willen. Diese wird nun gefangen genommen und sie verliert alles. Ihre Familie, ihre Freiheit, ihre Selbstbestimmtheit. Stattdessen wohnt sie bei einem Mann, der ihr immer wieder deutlich macht, wie sehr sie ihm ausgeliefert ist. Er ist mächtiger und ihr körperlich absolut überlegen, ach ja und ein Vampir. Als ob das nicht reicht, muss sie, wenn sie das Haus verlässt auch noch eine Leine tragen, die zeigt, dass sie eigentlich nicht mehr als ein Schoßhündchen ist.
Klingt für mich nicht nach der besten Ausgangslage für eine aufkommende Beziehung.

Die Autorin versucht dies zu ändern, indem sie die liebenswerten Seiten von Braith zeigt, wie anders er ist, als die meisten Vampire und dass er sich gut kümmert. Gleichzeitig beschreibt sie Arias Zwiespalt, weil sie ihn eigentlich hassen müsste, ihr Körper dies aber nicht kann.
Es war interessant die beiden Charaktere zu verfolgen, wie sich aufeinander zugehen, aber dieses Gefühl, dass die Beziehung zueinander einfach nur aufgesetzt wirkte, konnte ich nie ganz abschütteln.

Interessant ist die Wende zum Schluss, die neugierig auf den nächsten Teil macht. Denn das Buch ist nicht in sich abgeschlossen, sondern man kann die Beziehung der beiden im nächsten Teil weiterverfolgen.

**Fazit**
Ein schöner Schreibstil, der sich flüssig und schnell lesen lässt. Die erschaffene Welt ist interessant, aber die Liebesgeschichte wirkte mir zu aufgesetzt und unrealistisch.