Interessanter Aufbau

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cazymonkey Avatar

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Zwei weibliche Leichen werden in merkwürdigen Gräbern mit Wikinger Parallelen an der Grenze von Deutschland und Dänemark gefunden. Die Archäologin Fria ist zu stark mit der Polizei verwurzelt um ihre Nase nicht auch in die Ermittlungen ihrer Brüder und ihres guten deutschen Polizeifreundes Ohlsen zu stecken. Ein weiteres Grab taucht auf und mehr Frauen werden vermisst...

Den ersten Teil der Reihe kenne ich nicht, aber habe mich auch gut ohne Vorwissen zurecht gefunden. Die wiederkehrenden Charaktere werden find ich unabhängig vom Buch davor, gut vorgestellt. Die vielen Erzählsichten (Fria, Ohlsen, Lorenz, Nettie, Julia und Samatha)hab ich relativ rasch durchblicken können, auch wenn nicht alle mit Namen in einer Art Unterkapitel angegeben werden. Zu anderen Kriminalromanen sind dies im Vergleich tatsächlich viele Ansichten und führen zu einer Haupthandlung mit einigen Nebenhandlungen. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, aber es ist nicht extrem spannend zu Beginn und musste erst in den Lesefluss finden. Als alteingesessenen Krimileserin konnte ich mir sehr gut vorstellen, dass die Autorin Karen Kliewe mit den Zeitachsen spielt und gewisse Handlungen schon in der Vergangenheit liegen. Leider kam für mich auch im Mittelteil wenig Fahrt auf. Die Autorin versucht zwar mit einer rasanten Erzählweise und häufigen Sichtwechel der Charaktere, die im Vergleich zu anderen Kriminalromanen eher viele sind fesselnde Elemente einzubauen und in den Nebenhandlungen funktioniert dies auch, aber in der Haupthandlung, den Ermittlungen der Polizei fehlt die Action. Da kommt alles nur schleppend voran und war für mich gesamt nicht immer ein Lesevergnügen.
Ich hatte gegen Ende zwar das Bedürfnis das Buch fertig zu lesen, um endlich alles aufzuklären und es war dann auch Spannung da, aber dafür über 250 Seiten zu brauchen, ist mir zu lange gewesen.
Das Cover ist allerdings wirklich gelungen und gefällt mir mit der "Brandung"s Prägung sehr gut! Schade war daher aber auch, dass wenig vom Handlungsort beschrieben wurde und landschaftliche Aspekte kaum Beachtung im Buch fanden, obwohl hier mit der Ostsee sicherlich viel Potential vorhanden ist.

Fazit: Ich finde den Aufbau mit den vielen Charakteren durchaus gelungen und es kann den Leser auch immer wieder zu neuen Rätseln animieren, aber mir fehlte dadurch leider auch der Bezug zu einem Hauptprotagonisten. Daher werde ich die anderen Teile nicht aktiv in meine Leseliste aufnehmen!