Nett für zwischendurch - konnte mich aber nicht komplett packen

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tanja.s Avatar

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Fria Svensson ist die Leiterin des archäologischen Museums in Orerup. Als sie aus Personalmangel an einer Ausgrabung teilnimmt, stolpert sie direkt über eine Leiche. Die Art, in der diese Frau begraben ist, kommt ihr bekannt vor und fällt auch noch in ihr Fachgebiet.
So weit, soviel Zufall. Ich könnte da noch darüber hinwegsehen, wenn der Geschichtenaufbau nicht so weitergehen würde: Zufällig trifft sie den Ermittler der deutschen Polizei, erzählt ihm von "ihrem" Fall und der erinnert sich zufällig daran, dass er auch von so einer Toten mit dieser Art Begräbnis weiß.
Zufällig arbeitet der Ex-freund von Fria an dem Fall und übergibt ihr Beweise, die nicht wirklich für sie bestimmt sind. Weil aber ihre Brüder auch alle bei der Polizei sind, ist das soweit kein Problem...
Dem Aufbau der Geschichte und des Settings fehlt es daher meiner Meinung nach ein bisschen an Raffinesse. Solange man während des Lesens nicht weiter darüber nachdenkt und nicht ganz so viel Wert auf Logik/Nachvollziehbarkeit legt, ist es dennoch ein solider Krimi.
Das Buch beginnt direkt mit dem Leichenfund, sorgt aber durch schnelle Perpektivenwechsel dafür, dass man zunächst damit beschäftigt ist, die verschiedensten Charaktere kennenzulernen. Da es für mich das erste Buch der Autorin war und es das zweite einer Reihe ist, hab ich mich mit den privaten Verwicklungen zu Beginn etwas schwer getan.
Durch die verschiedenen Perspektiven, von denen einige eher wie Charakterstudien angelegt waren, kommt es manchmal zu Längen, die die Lösung des Falles nicht weiter bringen. Da es aber einige unerwartete Entwicklungen während der Ermittlung gibt, bleibt trotzdem so etwas wie Spannung aufrecht erhalten.
Alles in allem ein netter Krimi zwischendurch, der mich vorallem durch die Beschreibung der Landschaft unterhalten hat, dessen Handlungsstränge mir aber wahrscheinlich nicht im Kopf bleiben werden.