Ein Brückenbau und seine Tücken

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tauriel Avatar

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Der Klappentext und das Cover hat mich neugierig auf diesen Roman gemacht, da ich das Mittelalter eine sehr spannende Zeit finde. Der Name des Autors war mir zunächst unbekannt, es handelt sich hier um das Pseudonym eines namhaften Schriftstellers der im Fantasy-Bereich zu finden ist. Auch Romane mit historischem Hintergrund sind unter anderen Pseudonymen zu finden .
Der Autor entführt mich in das mittelalterliche Prag Anno 1342 .
Sehr detailliert ,lebhaft und ausführlich schildert der Autor die Entstehungsgeschichte der Karlsbrücke in Prag.
Gut recherchiert und authentisch liest sich dieser Roman. Durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil des Autors bin ich mitten im Geschehen. Dadurch bin ich ganz nah bei den Protagonisten. Mein Kopfkino springt an und ich kann das Buch kaum aus der Hand legen.

In einer bedenklichen Nahtod-Erfahrung schwört Otlin eine stabile,steinerne Brücke zu bauen. Es vergehen einige Jahre und tatsächlich ist er später der Hauptverantwortliche an diesem Brückenbau. Ich bekomme durch Otlin einen Einblick, wie die Karlsbrücke in Prag so langsam Gestalt annimmt. Mit welchen natürlichen Gefahren ,wie Eisschollen und Hochwasser, sowie auch vorsätzliche Unfälle den Bau behindern.
Dann läuft mir noch Maria Magdalena, eine Waise,über den Weg. Ich begleite sie hier und das Schicksal meint es nicht immer gut mit ihr. Sie verkleidet sich für einige Zeit und läuft als Max durchs mittelalterliche Prag. Dadurch hat sie es etwas leichter. Doch was ihr als junge Frau in diesem Roman so passiert , ist unschön und ich habe ganz schön Angst um Maria Magdalena ausgestanden.
Doch nicht nur der Brückenbau sondern das tägliche Einerlei wie Liebe, Intrigen, Neid und Missgunst füllen diesen Roman.
Der Autor lässt mich an öffentlichen Hinrichtungen teilhaben,die nur dem Zweck dienen, das Volk gefügig zu machen.
Scheinbar fürsorgliche Personen haben ihre Seilschaften, um persönliche Interessen durchzusetzen .
Zum einen die undurchsichtige Sterndeuterin Ricarda Scorpio mit ihren Handlangern und zum anderen der Steinmetz und Baumeister Rudolf von Straßburg.

Das Buch ist in vier Büchern unterteilt und jedes einzelne fängt mit das Ende an. So kenne ich das Ende und es wird rückblickend aus Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt.
Dadurch baut sich hier eine gewisse Spannung auf.
Eine Liste mit fiktiven und realen Personen,eine Zeittafel sowie eine historische Karte befinden sich am Anfang und ein Glossar am Ende des Romans . Solche Extras finde ich persönlich sehr hilfreich .
Es fehlt nicht an Spannung  und ich habe mich mit diesem vielschichtigen Roman gut unterhalten gefühlt und gerne mehr von diesem Autor.
Fazit: Ein Mittelalter-Roman mit viel Hintergrund-Information.