Intrigen, Unheil und die Kunst des Bauens

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Alles beginnt mit dem Einsturz der Judithbrücke in Prag. Der junge Jan Otlin kämpft dabei um das Überleben seiner Mutter und gelobt in seiner Not die Brücke wieder aufzubauen, wenn denn nur alle dem drohenden Tod entgehen. Wundersamerweise wird sein Gebet erhört. Und tatsächlich erhält er als junger Baumeister durch den Kaiser die Gelegenheit sein Gelübde wahrzumachen. Alles scheint sich zu fügen, wenn denn nur nicht die Widersacher, Profiteure, Günstlinge und Neider nicht wären. So wird Jan Otlins Vorhaben durch seinen unterlegenen Mitbewerber Rudolph permanent torpediert, dem dabei jedes Mittel recht ist. Und plötzlich scheint es so, dass die zahlreichen Intrigen gegen Jan ihn geradewegs in sein Verderben führen und nicht nur ihn, sondern auch seine geliebte Frau Maria-Magdalena.

Vier Buchteile führen durch die abenteuerliche Geschichte und das Leben, das Auf und Ab der Protagonisten. Der Lesende wird dabei auch nicht von mittelalterlichen Grausamkeiten verschont, die detailreich geschildert werden. Ebenso detailliert nimmt man Teil an der Entstehung der Brücke, den baulichen Schwierigkeiten und wetterbedingten Rückschlägen. Zahlreiche Protagonisten werden facettenreichen beschrieben, ebenso wie deren jeweiligen Pläne und Vorhaben. Nicht so gut gefallen hat mir der Zeitsprung von Buch 1 zu Buch 2, da dann schon einiges an der Auflösung vorweg genommen wird (dafür ziehe ich einen Punkt in der Bewertung ab). Insgesamt ist es eine rasante, spannende, gut geschriebene Geschichte um die wahre Begebenheit rund um die historische Judithbrücke in Prag.

Empfehlen kann ich das Buch für alle Liebhaber des historischen Romans. Darüber hinaus erfährt man viel über die Kunst der Steinmetze im 14-ten Jahrhundert.