Kaiser Karl IV und die Brückenbauer von Prag

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
lielo99 Avatar

Von

Nach starkem Regen ist es soweit. Die Moldau, eigentlich ein sanft hinplätschernder Fluss, entwickelt sich zu einem reißenden Strom. Sie nimmt mit, was sich nicht halten kann. Dabei ist sie rücksichtslos und fragt nicht, ob es sich dabei um Dinge oder Menschen handelt. Im Jahr 1342 in Prag, wird der junge Otlin fast mitgerissen und kann sich erst im letzten Moment retten. Jedoch sieht er, wie seine Mutter gegen das Wasser kämpft und weiß lange nicht, ob sie den Kampf gewinnt.

Selbst wenn die Judithbrücke über die Moldau im Jahr 1342 bereits aus Stein gebaut wurde, das Hochwasser zerstörte sie. Ähnlich wie im Juli 2021 die Ahr, gewann der Fluss mit jedem Meter abwärts an Kraft und riss alles mit sich, was sich ihm in den Weg stellte. Damals war es wohl schon so, dass Treibholz und ganze Baumstämme für das Maß der Verwüstung mit verantwortlich waren. Kaiser Karl IV. veranlasste, dass eine neue Brücke gebaut werden soll und gab einen Wettbewerb in Auftrag. Derjenige, der den besten Entwurf für eine Steinbrücke vorlegen würde, bekäme den Auftrag zum Bau. Dass es einen zuweilen harten Konkurrenzkampf unter den Erbauern gab, kann man sich vorstellen.

Das Buch „Die Brücke der Ewigkeit“ zeichnet sich durch aufwendige Recherche aus. Die Sprache ist einfach und der Roman leicht zu lesen. Was mir nicht so gut gefiel, das waren diese vielfachen Schwenks über Zeiten und Orte hinweg. Der Aufbau von Spannung und danach das Halten des Bogens, gefiel mir wiederum recht gut. Wer sich für Prag, den Kaiser Wenzel und diese Zeit interessiert, der sollte das Buch von Wolf Hector lesen.