Mitreissend wie die Strömung der Moldau am Tag der Zerstörung der Judithbrücke

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mythenmetze Avatar

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Die traurige Situation des Brückenbaumeisters Jan Otlin lässt einen anfangs erst einmal sanft ins 14. Jahrhundert abtauchen und sich an den Schreibstil und die teils an die Zeit angepasste Sprache zu gewöhnen. Durch gut verteilte, detaillierte Schilderungen kleiner Szenen und den Gebrauch einiger Ausdrücke aus der Zeit, fiel es meiner Fantasie leicht, die "Bilder im Kopf " entstehen zu lassen, die es braucht, ganz in der Geschichte zu versinken.
Der Autor springt dann in der Zeit zurück, um die Hintergründe, Intrigen, Machtspiele und Wettbewerbe, Freundschaften und Liebesgeschichten und verratene Freundschaften spannend von Anfang an zu erzählen, die Jan Otlin in seine traurige Lage gebracht haben und am Ende diese lesenswerte Geschichte entstehen lassen.
Die Freunde und Feinde, die Jan Otlin begleiten haben in dem Roman ihre eigenen kleinen Geschichten mit teilweise überraschenden Wendungen, die die Geschichte immer auf einem gewissen Spannungslevel halten, aber auch wichtiger Teil der gesamten Handlung sind.
Und ganz nebenbei konnte ich lernen, wann, warum und auch wie die Brücke über die Moldau gebaut wurde und warum sie Brücke der Ewigkeit genannt wird. Ich finde das Buch ist eine bereichernde, spannende und somit empfehlenswerte Lektüre.