Sehr großer Unterhaltungswert, reale Tatsachen, nicht mit historischen Fakten/Zahlen überladen

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deidree Avatar

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Prag um 1342, laut Klappentext und Titel „Die Brücke der Ewigkeit“ wird hier der Brückenbau in den Mittelpunkt gerückt. Nach Beendigung des Buches kann ich sagen, dass es allerdings mehrere Schauplätze gibt und die Brücke für mich nicht unbedingt den Hauptstrang darstellte. Dies schmälert aber nicht die Faszination dieses Buches. Zwei Nebenhandlungen sind, unter anderem, das Ränkeschmieden rund um den Brückenbau, als auch Maria-Magdalena. Sie ist die Frau von Otlin, unserem Hauptprotagonisten, und sitzt als angeklagte Mörderin im Kerker ein.
Generell ist der Geschichtsaufbau interessant gewählt. So erfährt der Leser gleich zu Beginn etwas vom Schluss und wird danach schrittweise genau darauf hingeführt.
Einzig, dass die Figuren erst sehr spät im Buch aufeinandertreffen und dann, gefühlt, sehr schnell ein Ende herbeigeführt wird, hat mich etwas ernüchtert.
Der Schreibstil von Wolf Hector kommt mir sehr zugute. Ich mag seine Ausdrucks- und Schreibweise, sodass ich das Buch, trotz seiner Dicke von über 600 Seiten, gut lesen konnte. Der Autor ist auch unter anderen Pseudonymen bekannt. Die Erzählweise wechselt ab und gibt somit unterschiedliche Einblicke.
Sehr gut gefällt mir, dass schon am Beginn des Buches eine Karte von Prag um 1400 zu finden ist. Noch wichtiger waren für mich das Personenverzeichnis und die Zeittafel, die sich ebenfalls vorne befinden. Das Glossar dagegen findet der Leser ganz am Ende. In meinen Augen passend aufgeteilt.
Schon vorweg hat mir das Cover zugesagt. Als ich es in Händen hielt, bemerkte ich, dass Titel und Verzierung leicht glänzend gehalten sind. Wirkt dadurch auf mich sehr edel.
Fazit von mir, das Buch ist überaus empfehlenswert. Ein historischer Roman der nicht mit geschichtlichen Fakten oder Jahreszahlen überladen ist, sehr wohl auf Tatsachen beruht, aber den Unterhaltungswert voranstellt.