Spannende Brücke ins späte Mittelalter

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violetta1961 Avatar

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Der Roman der unter dem Pseudonym Wolf Hector schreibenden AutorIn lässt uns in die Welt des 14. Jahrhunderts eintauchen. Planung und Bau der berühmten Prager Karlsbrücke werden von den Anfängen bis zur ersten Nutzung historisch getreu beschrieben. Anschaulich dargestellt sind auch die Bautechniken, die damals üblich waren. Aber auch die Intrigen um die Planung der Brücke und die Zuweisung der Bauämter werden nachvollziehbar erzählt. Historisch nachweisbare Personen wie Karl IV., die Baumeister Peter Parler und Jan Otlin werden mit anderen fiktiven Personen wunderbar verflochten, so dass auch die Lebensbedingungen dieser Zeit deutlich werden. Die Kirche war für die Menschen ein fester Bestandteil des Lebens, aber auch Astrologie und Aberglauben waren fest verankert. Das Leben insgesamt war viel stärker von Unheil bedroht. Die Charaktere und ihre Verflechtungen miteinander sind lebendig dargestellt. Von Anfang an verfolgt der Leser auch die persönlichen Beziehungen, vor allem der jungen Maria Magdalena, die unschuldig in einen Strudel von Gewalt und Verfolgung gerät und sich wehrt.
Ein sehr lesenwerter Roman für alle, die sich für Baukunst und das späte Mittelalter interessieren. Zeittafel, Personenliste und ein hilfreiches Glossar runden das Werk ab.