Wunderbarer historischer Prag-Roman

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Das Buchcover ist ein Hingucker. Zusätzlich zur Moldaubrücke ist in der Buchecke links oben ein kunstvolles Zeichen zu sehen. Der Buchtitel und vor allem der Klappentext macht auf das Buch neugierig.
Ich bin ganz begeistert von dem flüssig zu lesenden Schreibstil von Wolf Hector. Mit 600 Seiten ist dies zwar ein relativ dickes Buch, aber ich habe jede Seite genossen. Dies lag nicht nur an der besonderen Raffinesse die Geschichte um die steinerne Brücke zu erzählen.
So besteht das Buch aus 4 große Teilen mit Nennung der Jahreszahlen und des handelnden Ortes in den einzelnen Kapiteln, so dass man genau weiß, in welchem Jahr die Handlungen gerade spielen. Eine Zeittafel zu Beginn des Buches dient hierbei zusätzlich zur Orientierung. Der historische Stadplan von Prag hat mir auch sehr geholfen, nachzuvollziehen, wo die einzelnen Personen sich gerade bewegen. Ich fand auch das Personenverzeichnis mit Nennung der wichtigsten Personen zu Beginn des Buches sehr hilfreich. Die historisch belegten Personen sind dabei mit einem Sternchen versehen. Somit kann man auch die Handlungen auf historische Korrektheit einordnen.
Der Brückenbaumeister Jan Otlin und Maria-Magdalena sowie Rübelrap und Eva sind sympathische Personen. Militsch der Prediger ruht in sich und wirkt dadurch manchmal etwas unheimlich. Ricarda ist geheimnisvoll und undurchsichtig. Rudolph ist ehrgeizig und ein Spielball von Ricarda. Ohne zuviel zu verraten: Jeder bekommt das, was er/sie verdient.
Trotz ein paar sehr brutale Szenen im Buch von mir eine absolute Kauf- und Leseempfehlung.