Über der Themse

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anjulia Avatar

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Die alte London Bridge war lange Zeit die einzige Brücke, die in London über die Themse führte. Das beeindruckende an ihr war die Bebauung mit Geschäfts- und Wohnhäusern. Die junge Witwe Juliana Hamley führt eine Tuchhandlung auf der London Bridge. Aber nicht nur Konkurrenz aus der Innenstadt und der Bau der Westminster Bridge bedroht ihr Geschäft. Ihr verstorbener Ehemann hat ihr horrende Schulden überlassen. Gemeinsam mit dem Straßenjungen Alder steigt sie deshalb notgedrungen ins Schmuggelgeschäft ein. Ein gefährliches Unterfangen, nicht nur weil Juliana sich bereits einen mächtigen Feind gemacht hat.

Historische Romane sind eines meiner Lieblingsgenres und Die Brücke von London von Julius Arth, eine Geschichte die ins London in Jahre 1749 entführt, konnte mich wirklich mitreißen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Kapitel über Tuchhändlerin Juliana, Straßenjunge Alder und über Oliver Morris, ein neuer Gehilfe im Dienste des Bridge House, wechseln sich ab. Überrascht hat mich der zweite Erzählstrang, der im Jahre 1202 zu Beginn des Baues der London Bridge spielt. Hier geraten die Schwestern Estrid und Sibilla in eine gefährliche Situation. Brückenbaumeister Gilbert beschuldigt Kräuerfrau Sibilla nach einem Unglück der Hexerei. Estrid versucht, gegen den Willen ihres Mannes, ihre Schwester zu warnen und vor den Fanatikern zu retten. Ich mochte viele der Protagonisten des Romans. Hauptdarstellerin ist für mich aber die beeindruckende London Bridge selbst. Die Atmosphäre die der Autor schafft ist sehr lebendig und teilweise auch spannend. Man taucht richtig in das geschäftigen Leben auf der Brücke ein. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, deshalb 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.