Das Leben der Bücher

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carola Avatar

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Der Roman beginnt 1933. Ein 10-jähriger Junge gerät in Flammenhölle von Leipzig. Den Tod vor Augen, erscheint ein Mann. Er verlangt von ihm ein geheimnisvolles Buch aus einem kleinen Raum zu holen. Erst dann würde er ihn retten.

Spannend beschreibt der Autor das Zusammentreffen dieser beiden Menschen. Äußerst intensiv gelingt ihm die Beschreibung der Feuersbrunst. Beim Lesen konnte ich förmlich die Hitze und den Rauch spüren.

Dann wechselt die Zeitebene. Es ist das Jahr 1971 in München. Hotpants und Miniröcke gehören ebenso wie Schlaghosen und große Hemdkragen zum Stadtbild.

Marie und Robert besuchen eine Villa am Münchener Stadtrand. Der verstorbene Besitzer Pallandt hat eine allumfassende Bibliothek angelegt, die sein Erbe nun veräußern möchte. Marie hat sich den Auftrag dafür gesichert. Robert ist eigentlich ihr Konkurrent, doch in all den bibliophilen Schätze befindet sich ein Hinweis auf Roberts Herkunft.

Wieder wechseln wir ins Jahr 1933 und lernen dort den Vater von Robert kennen. Jakob Steinfeld hat einen kleinen Buchladen das „ Montecristo“. Dahinter befindet sich eine Buchbinderwerkstatt, in welcher alte Bücher neue handgefertigte Einbände bekommen.

Die Pallandts wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Buchladen des Vaters. Ein Streit entzweit die Steinfelds und die Pallandts.
Bedrohlich wird das Heraufziehen des Nationalsozialismus beschrieben und man kann bereits seine dunklen Ausläufer erahnen.

Die Figuren sind mir sofort ans Herz gewachsen. Sehr emphatisch beschreibt der Autor seine Protagonisten. Gern würde ich tiefer in die Biografien der Helden: innen dieser Geschichte eintauchen.