"Für immer die Bücher"

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martinchen Avatar

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1933 verliebt sich der Buchbinder Jakob Steinfeldt in eine rätselhafte junge Frau. 1943 wird ein zehnjähriger Junge von einem Unbekannten aus einem brennenden Haus gerettet, in dem er in einem Zimmer voller Bücher eingesperrt war. 1971 wird Robert Steinfeld gebeten, der Bibliothekarin Marie bei einem Auftrag der Verlegerfamilie Pallandt zu helfen.

Kai Meyer hat bislang rund sechzig Romane veröffentlicht, Übersetzungen erscheinen in dreißig Sprachen. Seine Geschichten wurden als Film, Hörspiel und Graphic Novel adaptiert und mit Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet. (Quelle: Klappentext)

Ein Buch, das mit „eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher“ beworben wird, musste ich unbedingt lesen. Kai Meyer mit seinem fesselnden Schreibstil hat mich von der ersten Seite an in den Bann dieser Geschichte gezogen. Auf drei Zeitebenen (vier, wenn man das letzte Kapitel, das im Jahr 1990 spielt, hinzuzählt) entwickelt der Autor eine phantastische Geschichte, bei der aus jedem Satz die Liebe zu Büchern spricht. Buchbinder Jakob Steinfeld schafft mit seinen Einbänden wunderbare Bücher. Dem Verleger Pallandt ist das Geschäft so wichtig, dass er seine Familie (fast) darüber vergisst. Robert, der unschwer als „der Junge“ zu erkennen ist, hat die Bücherliebe von seinem Vater geerbt, kennt jedoch seine Herkunft nicht. Auch für die junge Bibliothekarin Marie sind Bücher etwas Besonderes. Sie alle und die übrigen Protagonisten sind authentisch und lebendig beschrieben. Verschiedene Fäden werden ausgelegt und nach und nach zusammengeführt. So tauchen Personen, die im Jahre 1933 eine Rolle gespielt haben, auch 1971 wieder auf und erklären die Geschehnisse in den Jahren dazwischen. Und am Ende des Buches macht Robert eine unerwartete Entdeckung.
Die Bücherstadt Leipzig mit dem 1943 fast vollständig zerstörten graphischen Viertel, mit ihren vielen kleinen verwinkelten Antiquariaten und natürlich der Buchmesse spielt ebenfalls eine große Rolle.

Fazit: ein wunderbarer Roman für alle Buchliebhaber