Toll

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bibliokate Avatar

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Dieses Buch hat mich etwas an den Roman "Der Schatten des Windes" erinnert auch wenn das Setting ein anderes war. Kai Meyer hat es geschafft hier eine Geschichte zu schreiben die ich bald nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es gab einen unglaublichen Spannungsbogen und eine Geschichte die zwischenzeitlich etwas ins phantastische überging, etwas märchenhaftes hatte aber irgendwie nie zu unrealistisch wurde. Das hat mir persönlich sehr gefallen. Die Figuren waren durchwegs interessant und authentisch in ihren wünschen, handlungen und sehnsüchten sowie ihrem drang zu überleben. Es wurde sowohl das Zeitgeschehen im Handlungszeitraum des Romans, wie etwa der immer stärker werdende Antisemitismus und das erstarken der Nationalsozialisten, verschiedenste soziale Angelegenheiten und Probleme miteinbezogen als auch eine Brücke geschlagen um die allgemeingültigkeit und Wirksamkeit der Literatur unabhängig von Politik und Zeitgeist zu demonstrieren. Eine sehr gelungene Geschichte die mit Spannung und dramatik ebenso aufwarten kann wie mit leisen Untertönen und der ein oder anderen sehr überraschenden Wendung. Dramaturgisch sehr raffiniert aufgebaut könnte ich mir auch eine Verfilmung ausgesprochen gut vorstellen. Mir hat besonders die detailvielfalt und Liebe gefallen mit denen Meyer seine Figuren gestaltet hat und sie mit so vielen marotten, liebenswerten Eigenschaften wie auf Fehlern ausgestattet hat das man sie am liebsten persönlich kennenlernen möchte (zumindest einige der Figuren).