Unterhaltsam

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"Die Bücher, der Junge und die Nacht" ist eine eingängliche und atmosphärische Geschichte über Bücher und Buchliebhaber unterschiedlicher Couleur. Dabei kratzt sie manchmal an dem Punkt, an dem Klischees und Überzeichnung zu viel sind – vielleicht ist das dem Genre Phantastik, in dem der Autor sich ja meist bewegt, geschuldet. Für mich war das ok so.
Sehr bildhafte Darstellungen, oft an der Grenze zur Überzeichnung, aber dadurch auch sehr atmosphärisch. Vor allem das Graphische Viertel in Leipzig in den 1930'er Jahren wird durch die Beschreibung lebendig. Auch das Leben in den Kriegswirren des Jahres 1943 fand ich packend dargestellt. Die Ermittlungen quer durch Europa in den frühen 1970'er Jahren, die einen Hauptteil des Buches ausmachen, konnten da nicht mithalten. Das hätte ich nicht in der Ausführlichkeit gebraucht, da es inhaltlich und atmosphärisch nicht richtig überzeugte. Zwischendurch hat die Geschichte dadurch ihre Längen.
Die Charaktere sind interessant, aber auch nicht ganz scharf gezeichnet. So richtig nahe bin leider noch nicht mal der Hauptfigur Robert gekommen.
Insgesamt also ein Buch, das mich nicht restlos überzeugt, von dem ich mich insgesamt aber doch unterhalten gefühlt habe.