Vergessene Bücher aufzuspüren lag mir im Blut

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juno dean Avatar

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Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf den Autor aufmerksam, ganz unbekannt ist er ja nun nicht. Es ist allerdings das erste Buch von Kai Meyer, das ich gelesen bzw. gehört habe. Das Hörbuch hat übrigens stattliche fast 16 Stunden.

Wie finde ich Cover und Titel?
Stimmungsvoll und passend.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension, vor allem bei einer doch recht komplexen Handlung in drei Zeitlinien. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert. 1933 befindet sich Buchbinder Jakob Steinfeld im Rechtsstreit mit Familie Pallandt, dessen Tochter heimlich ein Buch bei ihm binden lassen will. Eine zarte Liebe entsteht. 1943 brennt das grafische Viertel in Leipzig. Der zehnjährige Robert wuchs lieblos eingesperrt auf, nun fungiert er mehr oder weniger als Lehrling eines Bücherdiebes und rettet ein wichtiges Buch. 1971: Robert Steinfeld arbeitet mit der 31jährigen Marie an der Bibliotheksauflösung von Konrad Pallandt in München, dabei findet er Bücher der Buchbinderei seines Vaters Jakob, die es aber seit 1943 nicht mehr gibt. Robert erfährt so nach und nach mehr über seine Herkunft.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Erzählstil ist flüssig und zügig zu lesen bzw. zu hören (ja, man möchte immer weiter hören), der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass der Roman zumindest in einer Zeitlinie (1971) in der Ich-Form geschrieben ist, man versucht sich gleich mit dem Protagonisten zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Erzählperspektive wechselt in den anderen Zeitlinien, so bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen mit. Die Zeitsprünge sind mit der jeweiligen Jahreszahl gekennzeichnet, beim Hörbuch haben sie zur Unterscheidung unterschiedliche Sprecher. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Ich mag jetzt nicht mehr an Büchern riechen, vielen Dank für das Trauma.

Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Allgemein mag ich die Art von Büchern sehr gerne, in der so nach und nach die Wahrheit/Vergangenheit ans Licht kommt.

Mein Fazit?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese.