Die beiden Seiten des Mittelalters

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meldsebjon Avatar

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Der junge Kaiser Karl V. macht sich Gedanken über Unruhen in einem kleinen Ort, den er auf dem Globus nicht finden kann. Man erfährt, dass ein Bote mit einem Schreiben gefährlichen Inhalts erwischt wurde. Es scheinen politische Verwicklungen zu drohen.

Szenenwechsel. In einem kleinen Ort in der Pfalz findet eine Hinrichtung statt. Männer, die beim Wildern erwischt wurden, sollen gehenkt werden. Die Verurteilten sind den Zuschauern eigentlich als fleißig und ehrlich bekannt. Sie scheinen durch reine Not und Hunger zu diesen Taten gezwungen zu sein. Durch die Menge geht ein Widerstand, weil man das Urteil als ungerecht empfindet, besonders weil einer der "Täter" noch ein Kind ist. Der aufkeimende Zorn wird aber sofort unterbunden. Zunächst ist man noch unterwürfig, wenn Priester und Obrigkeit das Wort ergreifen. Aber es rumort in der Bevölkerung.

Auf der einen Seite der Kaiser mit seinen Sorgen, auf der anderen die Bevölkerung mit ihren Nöten, wird hier sehr anschaulich dargestellt. Der Leser ist sofort gefangen und in die damalige Zeit versetzt. Die Personen werden sehr plastisch dargestellt, so dass das "Kopfkino" sofort in Aktion tritt. Und das ist immer ein Zeichen für ein richtig gutes Buch!