interessant verpackte Geschichtstunde

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bambi-nini Avatar

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Ich kenne von Oliver Pötzsch bereits die ersten zwei Bände der Henkerstochter und war total fasziniert, wie spannend historische Romane sein können, die nicht von Ken Follett geschrieben wurden.

Ein wenig abschreckend wirkt die riesige Personenliste – wie soll man da all Charaktere auseinanderhalten und richtig zuordnen? Andererseits braucht so ein dickes Buch natürlich auch seine Menge an Figuren und wie es scheint, befinden sich im Anhang ja zu den wichtigsten Leuten noch mal kleine Steckbriefe, was ich sehr hilfreich finde.

Der Schreibstil ist, wie ich es von Pötsch kenne, sehr bildhaft und anschaulich. Er stattet seine Figuren mit vielen kleinen Details aus (vorgeschobenem Kiefer, Bartflaum...), dass man als Leser direkt ein Bild vor Augen hat.

Inhaltlich geht es direkt spannend los: Der junge Kaiser hat einen Brief erhalten, nach dem Deutschland Gefahr droht. Viel mehr wird dem Leser erst mal nicht verraten.
Der erste Abschnitt beginnt mit einer Hinrichtung von drei jungen Männern, die der Wilderei beschuldigt werden – Pötsch beschönigt nicht und stellt nicht übertrieben grausam da. Er hat einen realitätsnahen, nüchternen Stil, was seine Bücher sehr gut recherchiert wirken lässt.

Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte um Macht, Intrigen, Not und Wohlstand – und ein bisschen Geschichtsunterricht inklusive.
Ich würde das Buch wirklich gern lesen.