Gruselig

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lesepixie Avatar

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Dies ist das dritte Buch von Ursula Poznanski, dass ich gelesen habe. Insgesamt ist es wieder sehr logisch aufgebaut, man wird in das Setting gut eingeführt. Von Beginn an ist die Mischung zwischen Mittelalter und hochmoderner KI hochinteressant. Die sehr unterschiedlichen Teilnehmer an einem Wochenende in der Burg, in der Escape Rooms durch die KI nach den Vorgaben der Gäste gestaltet werden, sind gut beschrieben und das Thema fand ich in der heutigen Zeit sehr spannend. Schon sehr früh merkt man, dass die KI anscheinend nicht ganz so arbeitet wie vorgesehen. Zu Beginn der vorgesehenen 4 Stunden Erlebnis läuft noch alles wie geplant, die Teilnehmer müssen Rätsel lösen, um Türen zu öffnen. Jedoch tritt schon hier das Problem auf, dass sie sehr Persönliches preisgeben und beichten müssen. Im Laufe des Romans Geschehen furchtbare Dinge, bei denen man sich die ganze Zeit fragt, warum die KI so handelt und was sie damit bezwecken will. Durch die vielen grauenvollen Einzelheiten kam bei mir keine wirkliche Spannung auf. Das war in "Erebos" und "Saeculum" anders, wo ich wirklich auf das Ende zufieberte, um die Lösung zu erfahren. Bei diesem Buch fieberte ich eher auf das Ende zu, um ein Ende der Grausamkeiten zu erleben und zu erfahren, was schiefgelaufen war. Das Ende hätte für meinen Geschmack deutlich früher kommen dürfen. Es stellte sich heraus dass die KI im Prinzip wirklich auf die Vorgaben eingegangen war, nur anders als die Teilnehmer dies gedacht hatten. Insgesamt ist es also wieder ein sehr durchdachter Plot, der in sich stimmig ist. Jedoch überwiegen am Ende zwei Punkte: erstens man möchte sich gar nicht vorstellen was die KI im echten Leben noch anstellen kann und zweitens die Erleichterung über die Lösung des Falles hält sich angesichts des Zustands viele Teilnehmer und Mitglieder des Teams wahrlich in Grenzen.