Ursula ist zurück

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
irislobivia Avatar

Von

Mit „Die Burg“ knüpft Ursula Poznanski an ihre großen Erfolge als Jugendbuchautorin an. In echter Erebos-1-Manier sorgt sie dafür, dass den Lesern das Blut in den Adern gefriert. Denn auf einer alten Burg plant ein Milliardär einen Escape-Room, der es in sich hat. Jede Situation kann in den alten Kellern der Burg gespielt werden – das Spieleplateau ist riesig, die KI sorgt für echt wirkende Simulationen – angefangen von Hexenverfolgung über Vampire bis hin zu Leichen fressenden Fröschen, sodass der Verstand der Mitspieler, die das Areal testen sollen, mehr als einmal auf die Probe gestellt wird. Denn es ist ja alles nicht echt, wie sie sich immer wieder versuchen weiszumachen. Doch die KI spielt ein besonderes, tödliches Spiel – schon bald zeigt sich: Verlassen kann niemand das Spiel… Als Meisterin der Spannung gelingt es Ursula Poznanski sehr gut, das mörderische Hin und Her rund um Rätselliebhaber zum Leben zu erwecken. Dabei stößt sie unweigerlich eine Diskussion über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz an. Denn die KI ist meisterhaft, was aber, wenn Menschen, die sie nutzen wollen, sich nicht präzise ausdrücken? Trotz aller Spannung und enormem Nervenkitzel hätten 100 Seiten weniger dem Roman dennoch gut getan. Die Verkettung der unglücklichen Umstände ist meisterhaft beschrieben, aber irgendwann wurde es mir dann doch zu viel und ich war nur noch an der Auflösung interessiert, die mir am Ende einiges von der Begeisterung genommen hat.