Das Leben des Dude

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
wuschelchen99 Avatar

Von

Rainer Schmidt erzählt im Roman „Die Cannabis GmbH“ das Leben des „Dude“ nach einer wahren Begebenheit. Der Dude begann mit einer Hanfpflanze, weil er nur ein bisschen kiffen wollte. Er entscheidet sich, immer mehr anzubauen und das in bester Bio-Qualität, die richtig reinhaut. Seine festen Abnehmer möchten immer mehr von ihm kaufen und der Dude möchte damit die Menschen glücklich machen. Immerhin ist er der bekannteste Produzent im Großraum Hamburg. Der Anbau im Hinterhaus wird technisch immer komplizierter, selbst ein Stromanschluss für Gewerbekunden muss her und entsprechendes Personal wie der Kleine, Eight Fingers und No Brain. Auch sein Bruder und seine Ehefrau Madame sind mit von der Partie. Nach außen hin ist der Dude offiziell für einen Baumarkt tätig, denn niemand sollte erfahren, womit er seinen Lebensunterhalt tatsächlich verdient. Nach dem Tod des Vermieters kündigt die Erbin den Mietvertrag, was dazu führt, dass ein neues Gelände außerhalb der Stadt gefunden wird. So ist es ohne Probleme möglich, den bisherigen Lebensstandard für den Dude, seine Frau und die beiden Kinder zu erhalten. Doch immer mehr Produktion führt auch zu mehr Problemen, denn Abtransport und Verkauf riesiger Mengen sind nicht so einfach zu organisieren. Irgendwie findet der Dude, dass es Zeit ist, aufzuhören und auszusteigen. Leider zu spät, denn irgendwann kommt ihm die Polizei doch auf die Schliche und erfährt die Wahrheit über sein tatsächliches Einkommen. Letztendlich bringt schlechte juristische Beratung den Dude in den Knast.

Selten wurde ein so ehrliches Buch über ein heikles Thema wie der Anbau und dem Konsum von Drogen geschrieben. Ein sympathischer Protagonist, der recht naiv erscheint, aber genau weiß, was er will und was sein Weg im Leben ist, reißen den Leser sehr flott mit. Die freche, derbe, aber sehr ehrliche Sprache mit genialen Dialogen bringen einen Lesengenuss, der seines gleichen sucht. Ein Buch, das zum Nachdenken über die Drogendiskussion anregt und dem eine ganz klare Leseempfehlung gilt.