Zwischen Kiffern und Prohibition

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flaxline Avatar

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Der Dude ist ein vorbildlicher Unternehmer. Arbeitet vollkommen ökologisch, kümmert sich um seine Mitarbeiter und würde dem Staat nur zu gerne Steuern zahlen. Leider ist letzteres aufgrund seiner Branche nicht möglich, denn er betreibt eine Cannabis-Plantage in seiner Gartenhütte. Mit Liebe und Sorgfalt kümmert er sich um seine Pflänzchen, denn sein Ziel ist es, das beste und reinste Gras zu produzieren. Später muss er leider aus Gründen der Produktivität seine Plantage umsiedeln und verliert den Draht zur Ökologie, scheffelt aber umso mehr Geld. Trotzdem endet das Buch in meinen Augen recht traurig, der Schluss passt jedoch sehr gut und verleiht dem Roman endgültig Realitätsbezug.
"Die Cannabis GmbH" ist lebendig und mitreißend geschrieben, die Handlung nachvollziehbar und die Hintergründe ausgezeichnet recherchiert. Ich habe auch nach einer Woche Lesepause sofort wieder in die Handlung gefunden, habe mit den Charakteren mitgelitten und die zahlreichen Quellenangaben auf den letzten Seiten sowie auch die Erwähnung von Studien und Zeitungsartikeln in Diskussionen während der Handlung sprechen für vorbildliche Recherche. Des Weiteren werden auch (wenn auch teilweise indirekt) die Sinnhaftigkeit und die Diskussion über das Verbot von Cannabis, den Hanfanbau und das Strafmaß dafür kritisch angesprochen. Zu kritisieren habe ich jedoch, dass man teilweise nicht mitbekommt, wie viel Zeit zwischen verschiedenen Handlungsabschnitten vergeht, wenn es auch immer wieder erwähnt wird, wie viele Monate oder Ernten dazwischen lagen. Ein absoluter Richtwert für mich sind die Kinder des Hauptcharakters, die zu Beginn im Mutterleib und zum Ende im Schulkindalter waren.
Zusammenfassend finde ich den Roman sehr gut geschrieben. Das Thema der Legalisierung von Cannabis ist sehr aktuell und die ausgezeichnete Recherche regt zum Weiterrecherchieren und Nachdenken über das Thema der Legalisierung und das Strafmaß im Vergleich zu körperlichen Straftaten (was auch aufgegriffen wird) an.
Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!