Die Champagnerkönigin

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klusi Avatar

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Da mir der erste Band der Jahrhundertwind-Trilogie so gut gefallen hat, habe ich mich schon sehr auf das Erscheinen der „Champagnerkönigin“ gefreut. In diesem zweiten Band geht es hauptsächlich um die Unternehmertochter Isabelle Herrenhus. Ich kenne sie bereits aus dem ersten Buch, denn sie ist eine der drei Freundinnen, die in einer Zeit das Radfahren für sich entdeckt haben, als dies noch eine reine Männerdomäne war. Isabelle, die Tochter aus gutem Haus, wurde dazu erzogen, eine perfekte Ehefrau und vor allem eine „gute Partie“ zu sein. Die Erwartungen der Eltern wollte sie nicht erfüllen und lehnte alle Heiratskandidaten ab, die ihr Vater ihr vorgestellt hatte. Dann lernte sie Leon Feiniger kennen und mit ihm die Liebe. Wegen und mit Leon hat sie Berlin heimlich verlassen und folgte ihm in die Pfalz, in seine Heimat. Doch ihre großen Erwartungen zerplatzen wie Seifenblasen, als sie sich auf einem kleinen Weingut wieder findet, wo es keinen Luxus, dafür aber umso mehr Arbeit gibt. Die ersten Seiten der Leseprobe erzählen von Isabelles Frustration, als sie sich bewusst wird, was für ein Leben hier auf sie wartet. Von Leon sieht sie wenig, denn er ist in jeder freien Minute mit dem Rad unterwegs. Doch dann kommt ein unverhoffter Brief, der einen Lichtblick in Isabelles Schicksal bringt, denn er verkündet eine Erbschaft für Leon Feininger. Sein Onkel hat ihm ein Weingut in der Champagne hinterlassen. Das passt gleich viel besser in Isabelles Vorstellungen für die Zukunft, denn ein eigenes Weingut für das junge Paar, daraus lässt sich sicher etwas machen.
Isabelle hat hohe Ansprüche an das Leben, was nicht zuletzt von ihrer Erziehung und Bildung herrührt, die sie im vornehmen Elternhaus genossen hat. Bei der Szene, als sie in der Küche ihrer Schwiegermutter Kartoffeln schält, musste ich unwillkürlich schmunzeln, denn so eine Tätigkeit passt so gar nicht zu der vornehmen und eleganten jungen Frau, die es von klein auf gewohnt war, dass für derartige Arbeiten die Dienstboten zuständig waren. Ob sie mit ihrem Leon in der neuen Umgebung in Frankreich glücklich wird? Ich bin gespannt darauf, was sie aus der Erbschaft machen werden und ob der eigenen Champagnerproduktion Erfolg beschieden sei wird. Darüber hinaus interessiert mich auch, ob Isabelle weiterhin Kontakt zu ihren Berliner Freundinnen halten kann. Die drei vom Wesen her so unterschiedlichen jungen Frauen waren in der Vergangenheit ein tolles Gespann, und ich glaube nicht, dass Isabelle das vergessen hat. Voller Vorfreude warte ich nun darauf, die Champagnerkönigin in ihre neue Heimat begleiten zu dürfen.