Eine unerwartete Erbschaft

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kimvi Avatar

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Obwohl ich schon einige Bücher von Petra Durst-Benning mit Begeisterung gelesen habe, ist mir der Vorgängerband "Solang die Welt noch schläft" leider entgangen. Doch auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band der Jahrhundert-Wind-Trilogie, ist mir der Einstieg in die Welt der ehemaligen Fabrikantentochter Isabelle gut gelungen. Obwohl ihre Eltern ihr die begehrtesten Junggesellen vorgestellt haben, hat Isabelle ihr Herz sprechen lassen und sich für Leon Feininger entschieden. Nach der überstürzten Heirat erfolgt schon bald die Ernüchterung, denn obwohl sich die beiden lieben, ist Isabelle nicht auf das Leben vorbereitet, das sich ihr nun bietet. Denn das Weingut in der Pfalz entpuppt sich als Bauernhof, auf dem die Kartoffeln selbst geschält werden müssen - und darauf, diese Kunst zu lernen, ist in Isabelles Erziehung verzichtet worden. Denn sie wurde geboren und erzogen, um sich reich zu verheiraten. Mal sehen, ob die Erbschaft, die Leon macht, ihre Tage besser ausfüllen kann.

Der Einstieg in diesen Roman ist mir sehr gut gelungen. Denn die Autorin beschreibt die Protagonisten so lebendig, dass man sie sich gut vorstellen kann. Es gelingt ihr ebenfalls sehr gut, die beengte Atmosphäre auf dem Pfälzer Bauernhof einzufangen und zu vermitteln. Man spürt förmlich, wie bedrückt Isabelle sich fühlt und dass sie mit dem gewählten Leben nichts anfangen kann. Die Schwiegereltern und das Leben auf dem Hof, gehören zu einer Welt, die sie nicht kennt. Man merkt förmlich die Kluft zwischen Isabelle und ihrer neuen Familie. Da ihre Eltern nach der überstürzten Heirat nichts mehr von ihr wissen wollen, muss sie sich aber irgendwie arrangieren. Obwohl Isabelle ziemlich verwöhnt ist und auch sehr schwierig zu sein scheint, ist sie mir doch bereits ans Herz gewachsen und sehr sympathisch. Denn schließlich kann sie ja nichts dafür, dass ihre Eltern sie so erzogen haben.

Leon scheint seine Frau zwar sehr zu lieben, doch ihre Launen, wie er es sieht, kann er nur schwer ertragen. Denn für ihn ist es nicht einzusehen, mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Auf mich wirkt er deshalb ziemlich egoistisch. Doch nach diesem kurzen Leseeindruck kann ich das noch nicht genau sagen. Ich bin wirklich gespannt, wie sich die Erbschaft auf die beiden auswirken wird. Vielleicht ist das unerwartete Erbe gut dafür geeignet Isabelles verborgene Talente zu wecken. Der Klappentext verspricht ja noch eine schicksalhafte Wendung, sodass ich wirklich neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung bin.