Ein Buch zum Träumen und Erwachen

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Die Champagnerkönigin ist der zweite Teil der Jahrhundertwind-Trilogie von Petra Durst-Benning. Leider habe ich den ersten Teil nicht gelesen, aber auch so war der Einstieg in dieses Buch problemlos möglich und das Lesen ein voller Genuss.

Mit viel Liebe zum Detai beschreibt Petra Durst-Benning, wie aus der frisch vermählten Großstadtpflanze Isabelle Feininger eine bodenständige Champagnerwinzerin wird. Auf diesem Weg hat sie vor allem mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn sowohl ihr Mann als auch das ererbte Champagner-Gut haben keinerlei finanzielle Rücklagen. Statt in einem Leben als "feine Gutsbesitzerin" sieht sich Isabelle plötzlich in der Rolle der Hausfrau, Putz- und Waschfrau, muss kochen lernen und sich mit den Finessen der Champagnerproduktion auseinandersetzen. Dabei ist ihr vor allem ihr Verwalter eine große Stütze, während ihr Mann Leon mehr durch Abwesenheit und Desinteresse glänzt. Als dieser durch einen Unfall ums Leben kommt, muss sich Isabelle fortan alleine durchschlagen, was ihr aber zunehmend besser gelingt.

Mir hat beim Lesen besonders gut gefallen, wie intensiv Petra Durst-Benning sich wieder einmal mit dem von ihr gewählten Thema auseinandergesetzt hat. Als Leser fühlt man sich wirklich hineinversetzt in die Landschaft der Champagne, deren Beschaffenheit und Farben wunderbar beschrieben werden. Gleiches gilt für die Arbeit auf dem Weingut. Immer wieder lässt Petra Durst-Benning hier geschickt Fachwissen einfließen, so dass der Leser den Ablauf der Jahreszeiten und die damit verbundenen Herausforderungen wunderbar nachvollziehen und miterleben kann. Nebenbei macht sie deutlich, wie die Emanzipation der Frauen sich immer wieter entwickelt. Dieses Thema wird wohl im dritten Teil der Trilogie nochmal extrem wichtig, wenn ich die kleine Andeutung auf Clara richtig gedeutet habe.

Insgesamt ist das Buch für mich eine klare Leseempfehlung, wenn man historische Romane mag. Wenn man darüber hinaus noch ein Faible für Champagner und/oder Frankreich hat, ist es sowieso ein Muss!
Vielen Dank für das Leseexemplar!