Ein Hochgenuss wie guter Champagner...

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anne2809 Avatar

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...war dieses Buch für mich.
Die absolut gelungene Fortsetzung des ersten Bandes der Jahrhundertwind-Trilogie .
Aber auch für Leser, die „Solang die Welt noch schläft“ nicht kennen, dürfte der Einstieg nicht allzu schwierig sein, denn gekonnt fasst Petra Durst-Benning die wichtigsten Ereignisse des ersten Bandes in wenigen Sätzen zusammen.
Und so fühlt man sich gleich wieder hineinversetzt in die Zeit um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als die drei Freundinnen Clara, Isabelle und Josefine beginnen, ihre eigenen Wege zu gehen.
Diesmal steht Isabelle im Mittelpunkt. Sie hat ihren Willen durchgesetzt und ist mit ihrer großen Liebe Leon Feininger in dessen Heimatdorf in der Pfalz gezogen.
Doch der Traum vom schönen Leben auf einem Weingut erweist sich als Illusion, denn Isabelle droht vor Langeweile in der Einöde zu versauern, und auch mit ihren Schwiegereltern wird sie nicht recht warm.
Doch dann kommt die Chance: Leon erbt ein „richtiges“ Weingut in der Champagne, und voller Tatendrang brechen die beiden alle Brücken hinter sich ab.
Doch die Ernüchterung kommt auch hier recht schnell, denn auch in der Champagne müssen Leon und Isabelle mit vielen Widrigkeiten kämpfen.
Und dann stirbt Leon, Isabelle steht allein da, und neben der Trauer droht noch der wirtschaftliche Ruin.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, ich hatte es an einem Wochenende ausgelesen.
Und dabei habe ich mich nicht nur sehr gut unterhalten gefühlt, sondern quasi „nebenbei“ auch sehr viel gelernt, zum einen über das schwierige Leben der Frauen im ausgehenden 19. Jahrhundert, als die Emanzipation noch in ihren Kinderschuhen steckte.
Zum anderen aber auch über die Champagnerherstellung – faszinierend!

Ich freu mich jetzt schon sehr auf den dritten Teil – auch wenn er wohl noch auf sich warten lässt.
Aber gut Ding will Weile haben – und reifen – das gilt für Bücher genauso wie für Champagner...