Absolut gelungen

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raschke64 Avatar

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Berlin 1903. Rahel Hirsch will unbedingt Ärztin werden. Doch schon die Ausbildung ist sehr schwierig. Endlich erhält sie an der Charité eine vor erst unbezahlte Assistentinnenstelle. Sie ist die erste Frau überhaupt, die dort im „gehobenen Dienst“ arbeiten darf. Ihre männlichen Kollegen sind zum größten Teil ablehnend. Sie hält nur wenig Unterstützung. Erst nach und nach erarbeitet sie sich die Achtung der Kollegen, die der Patienten erhält sie schnell. So wird sie die erste Frau Doktor. Später wird sie ebenfalls die erste Professorin in Deutschland.

Das Buch betrachte ich als absolut gelungen. Zum einen hat es einen gut lesbaren Stil, der geschichtliche Ereignisse mit privaten Erlebnissen vermischt. Neben der ersten Frau Doktor kommen andere Figuren aus der Arbeiterklasse, dem Adel, dem Bürgertum beziehungsweise dem Judentum vor und werden problemlos im Lauf der Geschichte vorgestellt. Diese Mischung aus Wahrheit und Fiktion ist interessant. So wird sowohl der Verlauf des ersten Weltkrieges, wie z. B. die Entwicklung der Medizin in dieser Zeit auch für Laien verständlich beschrieben. Nebenbei gibt es die Anfänge des Fliegens, die Anfänge der Frauenbewegung, alles gut lesbar in einem Roman der ebenso unterhält. Für mich ist das die volle Punktzahl wert.