Aufbruch und Entscheidung

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annett_eagle Avatar

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DIE FAKTEN:
Der historische Roman „Die Charité - Aufbruch und Entscheidung“ von Ulrike Schweikert ist bei Rowohlt Taschenbuch erschienen und hat 495 Seiten. Mir wurde das Buch vom Verlag zur Verfügung gestellt, was aber keinen Einfluss auf meine Bewertung hat. Der Roman ist ab heute im Buchhandel zu finden.

DER INHALT:
Berlin um die Jahrhundertwende: Dr. Rahel Hirsch kommt nach Berlin, um als eine der ersten Ärztinnen in der Charité zu praktizieren. Sie freundet sich mit Barbara an, die als Wäscherin in der Charité schuftet. Beide Frauen erleben erleben immer wieder, dass sie von Gleichberechtigung nur träumen können. Und dann naht auch noch der 1. Weltkrieg, der das Leben beider Frauen verändert…

MEINE MEINUNG:
Ich hab direkt davor Band 1 gelesen und war restlos begeistert. Somit ging ich mit sehr hohen Erwartungen an Band 2., die leider nicht erfüllt wurden, denn „Aufbruch und Entscheidung“ hat mich wenig berührt. Die ersten fast 400 Seiten wirken wie eine Abhandlung, in der Rahel und Barbara nur eine Nebenrolle spielen.
Es gab immer wieder kleine Szenen, die mich gepackt haben (der Überfall auf Rahel, Stille Nacht in den Schützengräben oder Marlenes Geschichte), aber all die Szenen wirkten so nebensächlich und fielen bei der Masse an politischem, historischem, medizinischem und technischem Fachwissen kaum ins Gewicht.
Zum Cover muss ich sagen, dass ich es sehr schön finde. Ich mag auch die erhabenen Schlüssel. Anders als bei Band 1 kann man den Charité-Schriftzug bei Band 2 aber nicht fühlen, was ich ein bisschen schade finde.
Der Schreibstil von Ulrike Schweikert gefällt mir, denn sie schreibt in recht kurzen Sätzen und kurzen Kapiteln.
Mir fällt es schwer den Roman zu bewerten, denn ich wollte ihn lieben, weil ich auch Band 1 geliebt habe. Leider ist dieser Roman deutlich schwächer und konnte mich kaum mitnehmen. Bei dem ganzen Fachwissen habe ich (als Berlinerin) auch einige neue Sachen erfahren, aber dem Buch hätte mehr Handlung und weniger Fachwissen gut getan.

FAZIT: Ein historischer Roman, der von mir leider nur 3,6 von 5 Sternen erhält.