Ein interessantes Buch über den Weg der Frauen zur Gleichberechtigung

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mauz1989 Avatar

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Im Vordergrund des Romans stehen vor allem die Leben der Dr. Rahel Hirsch und ihrer Freundin Barbara.
Das Buch ist genau wie der erste Teil eine Mischung aus Dokumentation und Fiktion. Beide Bücher können getrennt voneinander gelesen werden, da es zu unterschiedlichen Zeiten spielt und es keine Bezüge zueinander gibt. Im ersten Teil stehen ja die Charité und die medizinischen Entwicklungen im Vordergrund. Dies ist hier schon etwas anders. Hier geht es mehr um die Hauptprotagonisten und ihren Kampf sich als Frau in der Gesellschaft eine gewisse Stellung zu erlangen.
Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und man kommt gut im Buch voran. An manchen Stellen ist es eher sachlich geschrieben. Dadurch ist es mir besonders bei Rahel anfangs schwer gefallen eine Bindung aufzubauen. Im zweiten Teil des Buchs hat sich das dann jedoch geändert, da es dann etwas mehr um die Personen an sich und ihre Situation ging. Ich fand es sehr interessant zu verfolgen, wie sich die medizinische Forschung im geschichtlichen Verlauf entwickelt hat. Das Buch wirkt auf mich sehr gut recherchiert und authentisch.
Kleinere Sequenzen sind meiner Meinung nach jedoch überflüssig. Sie erläutern zwar geschichtliche Gegebenheiten, sind aber für die Handlung tatsächlich nicht notwendig. Frau Schweikert erläutert zwar in ihrem Nachwort, dass sie bestimmte Persönlichkeiten interessant fand, aber ich hatte dann insbesondere bei Asta Nielsen das Gefühl, dass sie diese nur deshalb in die Geschichte eingebaut hat. Tatsächlich gibt es aber keine spezifische Verbindung zu den Hauptprotagonisten. Hier hätte ich mir eher noch mehr Einblicke über die Hauptprotagonisten gewünscht.
Das Buch hat mir trotz der kleinen Kritikpunkte gut gefallen. Ich kann eine klare Leseempfehlung für alle aussprechen, die sich für starke Frauen und ihren Kampf um Gleichberechtigung interessieren.