Eine Zeitreise ins alte Berlin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
johanna_s Avatar

Von

Cover:
Das Cover zeigt vermutlich eine Frau, die die traditionelle Krankenhauskleidung einer Krankenschwester um 1900 herum trägt. In der Hand trägt sie einen Bund Schlüssel, die sich von der Struktur des restlichen Covers absetzen. Bezug zum Buch ist somit defitniv da und der Wiedererkennungswert zum ersten Band auch. Mir gefällt es!

Buch:
Das Buch wurde in drei Teile unterteilt und ist in der personalen Erzählperspektive geschrieben. Dabei gibt es mehrere (kleine) Erzählstränge, wobei die von den Protagonisten Rahel Hirsch und Barbara Schubert die größten sind. Die Kapitel sind nach den Jahren unterteilt.

Worum geht es?
Berlin im Jahre 1903: Rahel Hirsch fängt als einer der ersten Ärztinnen in Deutschland an der Charité an. Allerdings ist zu dem Zeitpunkt das deutsche Kaiserreich noch weit bin der Gleichberechtigung entfernt. So erlebt sie als Frau einige Niederlagen und Rückschläge. Der jungen Arbeiterin aus der Wäscherei der Charité, Barbara, ergeht es ebenso. Obwohl beide Frauen nicht unterschiedlicher sein könnten, werden sie Freundinnen und kämpfen für das, was sie sich schon lange ersehnen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und verändert das Leben aller in vieler Hinsicht für immer...
____________________
Drei Gründe, warum ich dieses Buch liebe: Es sind zwei sehr sympatische Protagonisten, ich liebe Medizin und ich liebe Geschichte. Nach der Leseprobe war es für mich klar, dass ich dieses Buch lesen musste - auch wenn ich den ersten Band nicht kenne!
Charité - Aufbruch und Entscheidung ist ein sehr gut recherchierter historischer Roman; sowohl in geschichtlicher als auch in medizinischer Hinsicht.

Dieses Buch hat mich wirklich von der ersten Seite an begeistert. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich empfande ihn, trotz dass der Roman manchmal einen Hauch von einer Dokumentation hat, sehr fesselnd und interessant. Ulrike Schweikert schafft es, die Szenen authentisch zu beschreiben. Sie bringt die Stimmungen und Gefühle der Menschen damals gut rüber, so dass sie dem Leser fast schon eine echte Zeitreise ermöglicht. Hierbei hat mich der Berliner Dialekt die ganze Zeit über zum Schmunzeln gebracht;)
Die beiden Protagonisten Rahel und Barbara waren mir von Anfang an sehr sympatisch. Beide sind wirklich außergewöhnliche Persönlichkeiten. Besonders interessant fande ich, dass die Autorin für das Buch nicht nur fiktive Figuren, sondern auch reale Persönlichkeiten mit einfließen lassen hat. Die Briefe, die in einigen Kapitel waren, waren zwischendurch eine schöne Abwechslung und zogen einen noch einmal mehr in den Bann der Geschichte!

Fazit:
Für mich gibt es eine klare Leseempfehlung für dieses Buch. Wer sich für Geschichte und oder Medizin interessiert, wird diese Buchreihe vermutlich lieben. Die Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen und Band 1 wird definitiv noch in mein Bücherregal einziehen!