Guter Einstieg, der eine interessante und authentische Geschichte verspricht

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mary-sophie Avatar

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Das Cover finde ich sehr angenehm, vielleicht etwas zu unauffällig, jedoch sehr passend für den Inhalt des Romans. Auf den ersten Blick erinnert mich es stark an "Revolution im Herzen" von den Beinert-Schwestern, das Cover ist ebenfalls sehr zurückhaltend und fast schon unscheinbar.
Besonders auffällig ist für mich die rote Blüte, die von der Dame, scheinbar einer Krankenschwester, in der Hand gehalten wird. Ist dies ein besonderes Zeichen oder lediglich Zufall? Ob die Antwort meiner Frage im ROman nur darauf wartet, gelesen zu werden?

Die kurze Inhaltsangabe hat mich direkt angesprochen und neugierig gemacht. Ich kann mich an keinen Roman erinnern, in welchem die Cholera eine so große Rolle spielt. Insgesamt kann ich mir unter der Krankheit recht wenig vorstellen und der Roman würde also perfet helfen, mein Wissen zu erweitern.
Es ist bestimmt interessant zu lesen, wie die Ärzte versuchen, die Krankheit in den Griff zu bekommen, v.a da die medizinischen Mittel noch nicht so ausgereift waren, wie heutzutage. Wie unglaublich hektisch es an der Charité zugegangen sein muss, während der Suche nach einem Heilmittel. Und dazu den Druck vonseiten der Bevölkerung, die einen Fortschritt sehen wollen und sich selbst schützen wollen. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie man miteiner solchen Situation umgeht und darauf reagiert.
Die kurze Inhaltsangabe scheint darauf hinzuweisen, dass es verschiedene Erzählperspektiven gibt, mindestens 3 (von den Damen), vielleicht gibt es ja sogar noch einen weiteren Erzählstrang an der Charité?
Ob sich die Damen kennenlernen werden und auf ihrem Weg unterstützen werden? Sodass die Stränge irgendwie zusammenführen? Oder laufen sie stets nebenher und zeigen einfach nur die Sicht auf Deutschland, die Charité und die Cholera aus drei unterschiedlichen Sichtweisen?

Die Leseprobe hat mir vom Schreibstil sehr gut gefallen. Es war sehr flüssig zu lesen, äußerst angenehm und eindrucksvoll beschrieben. Teilweise wurde ich beim Lesen in verschiedene Stimmungen versetzt, z.B.: direkt am Anfang hat sich die bedrückende Stimmung direkt auf mich übertragen.
Mir hat die kurzweilige Beschreibung der Räume der Charité gut gefallen, als Leser hat man die wichtigsten Details sofort geliefert bekommen und die Autorin hat sich nicht erst mit ellenlangen Beschreibungen aufgehalten. Dadurch hatte ich außerdem das Gefühl, als würde ich mitlaufen und konnte meiner Fantasie freien Lauf lassen.
Die Geschehnisse waren sehr lebendig beschrieben, vieles konnte ich mir vorstellen. Sehr bewundernswert, gerade die Beschreibung der Wunde am Bein hat mir Gänsehaut verursacht und wirkte im Moment des Lesens sehr real.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass der erste positive Eindruck meinerseits sich durch die Leseprobe noch verstärkt hat und mein Interesse noch mehr geweckt wurde. Besonders eindrucksvoll fand ich es, wie die Autorin es geschafft hat, die bedrückende und traurige Stimmung in dem ersten Kapitel einzufangen und auf den Leser zu übertragen. Auch der angenehme, leichte und doch eindrucksvolle Schreibstil hat mir gut gefallen.
Für die Weiterentwicklung des Buches würde ich mir wünschen, dass es weiterhin solche interessanten Einblicke in das Leben der Frauen gibt, die besonders darauf abzielen, den gesundheitlichen Stand und die WIssenschaft wiederzugeben, sowie die Verhältnisse in der Charité.
Bisher sind recht wenige Charaktere aufgetreten, nach der Leseprobe ist ja auch noch sehr unklar, welche im weiteren Verlauf des Romans eine Rolle spielen werden. Auf jeden Fall fand ich sie sehr interessant udn vielfältig dargestellt, bei einigen hatte ich direkt ein Bild vor Augen oder mir sind Attribute zu ihnen beim Lesen eingefallen, die zwar nicht genannt wurden, mir jedoch möglich sind.
Ich würde das Buch sehr gerne weiterlesen, nicht nur, weil mich die Geschichte sehr interessiert, sondern weil ich denke, dass sich Elisabeth, Gräfin Ludovica und Martha als starke Persönlichkeiten präsentieren werden, die ihren Platz am Ende des Romans gefunden haben werden und auch gegen Widrigkeiten ankämpfen müssen, um am Ende glücklich zu werden.