Barmherzigkeit

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hexelilli Avatar

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Der Autorin ist es gelungen mit diesem wundervollen, historischen Roman mir die damalige Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein Stückchen näher zu bringen. Durch die detailgetreue Beschreibung konnte ich prima eintauchen.
Wie schon am Titel und am Cover zu erkennen spielt die Geschichte in Berlin. Rund um das auch heute noch bekannte Krankenhaus Charité. Aber damals ging es nicht unbedingt barmherzig zu. Cholera, Wundbrand, Typhus und Ruhr stellten die Ärzte vor große Herausforderungen. Jede Operation (ohne Narkose) war mit einem Risiko verbunden. Viele Frauen starben bei oder nach der Geburt ihres Kindes. Diese überlebten die heute harmlosen Kinderkrankheiten oft nicht. Dreck und schlechte Luft verpestete die oft überfüllten Krankensäle. Ein Teil der Protagonisten lebte dort zur damaligen Zeit. Unter anderem Dr. Dieffenbach. Die medizinischen Abläufe wurden aus alten Büchern übernommen. Auch geschichtliches fließt mit ein. Die ersten Krankenpflegeschulen wurden gegründet. Der Adel hatte das Geld, wer arm war, selten genug zum Leben. Die damaligen Krankenschwestern (Wärterinen) kamen oft von der Straße und pflegten die Kranken nur wieder willig für Essen und Unterkunft. Die junge Elisabeth ist eine seltene Ausnahme. Sie ist fleißig, gütig klug und sehr wissensdurstig. Zusammen mit der ehemaligen Hebamme Marta spielt sie eine der weiblichen Hauptrollen in dem Buch. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich vergebe die volle Punktzahl. Eine Empfehlung für alle Leser dieses Genere.