Was macht die Charité aus...

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lesequeen Avatar

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1831, Ulrike Schweikert zeichnet ein anschauliches Bild von Berlins Mitte zu jener Zeit. Sie beschreibt die Charité und ihre fortschrittlichen Methoden: jeder Kranke hatte sogar ein eigenes Bett! Allerdings waren die Arbeitsbedingungen für die Wärter extrem: kaum Lohn, keine Anerkennung, 16-Stunden- Dienste. Not oder Idealismus waren die einzige Motivation für die Pfleger.
Eine Führung durch die Krankensäle ruft blankes Entsetzen hervor: unverbundene, offene Geschwüre, Krätzeräume, Kranke, an Holzklötze angekettete Frauen, schrecklicher Gestank, ansteckende Patienten überall, Platzmangel.
Aber das Schlimmste: die Cholera bricht aus. Fieberhaft wird nach Ursache, Verbreitungsweg und Heilung gesucht.
Schicksale werden geschildert, sowohl historisch belegbare als auch fiktive Geschehnisse beeindrucken, lassen mitleiden und erschauern.
Faule, bornierte , aber auch engagierte Ärzte schreiben Geschichte. „Sternstunden“ der Medizin werden nachvollziehbar.
Der Leser kann miterleben, wie eine Krankenwärterschule gegründet wird, neue Operationsmethoden Erfolg haben, schmerzarme Eingriffe durch Äther durchgeführt werden.
Spannend, beeindruckend, gut zu lesen - ein empfehlenswertes Buch.