Interessante Entwicklung in der Medizin

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rea1887 Avatar

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Dies ist ein Roman über die Berliner Charité und gleichzeitig aber auch über die allgemeine Entwicklung in der Medizin. Man begleitet hier den angesehenen Arzt Dr. Dieffenbach, der maßgeblich an diesen Entwicklungen beteiligt ist. Unter anderem gelingen ihm hier Operationen an den Augen bei schielenden Patienten. Zu Zeiten des schweren Wundbrandes, dem immer mehr Menschen zum Opfer fallen, sind die ersten subkutanen Eingriffe eine große Errungenschaft. Außerdem wird die Geschichte von Elisabeth erzählt, die als Pflegerin ihre Dienste in der Charité tut. Als eine der wenigen, die die Patienten wirklich als Menschen behandelt, da sie selbst großes Interesse an der Medizin hat - sie macht eine beeindruckende Entwicklung durch. Die Geschichte beginnt mit dem Ausbruch der Cholera und wilden Spekulationen, wie diese heimtückische Erkrankung wohl übertragen wird. Viele Menschen sterben an dieser Epidemie, aber der wahre Grund der Ansteckung wird nicht gefunden. Dies ist nun auch der Grund, warum das Buch nur vier Sterne von mir bekommt. Es war wirklich sehr lesenswert, die einzelnen Personen waren sympathisch und ich habe immer mitgefiebert. Aber manchmal waren mir die Geschehnisse dann doch etwas zu schnell abgehandelt. Die Monate vergingen in dem Buch nur so und auf einmal war dann auch von der Cholera keine Rede mehr. Dafür gab es dann aber auch wieder andere Probleme, wie die vielen Frauen, die dem Kindbettfieber erlagen. Bei dem Buch brauchte man teilweise auch starke Nerven, da einige Operationen und Sektionen wirklich sehr bildhaft dargestellt wurden. Allerdings konnte man so gut miterleben, wie die medizinischen Verhältnisse damals waren und wie gut wir es in der jetzigen Zeit haben. Eine Ergänzung mit den wahren Hintergründen rundet dieses Buch ab und war für mich sehr interessant zu lesen. Es war auf jeden Fall eine tolle Geschichte, die interessante Einblicke bot, aber sie hätte gern noch etwas ausführlicher und damit auch gerne ein paar Seiten länger sein dürfen.