Schicksal und Hoffnung in der berühmten Charite !

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antje1968 Avatar

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Ulrike Schweikert ist es mit ihrem Roman" Die Charite " wieder gelungen, ein absolut interessantes und beeindruckendes Buch zu schreiben.
Es beginnt damit,dass in Berlin um 1831 die Angst um die Ausbreitung der Cholera umgeht und sich bestätigt,als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt. In der Charite versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen Überträger und Heilmittel zu ergründen. Sie kämpfen mit allen damals vorhandenen Möglichkeiten um das Überleben vieler Menschen.
Aber auch mit in diesen Kampf ist die Geschichte dreier Frauen eingebunden,die ihre ganz persönlichen Herausforderungen in dieser Zeit meistern müssen. Als erstes ist hier die Gräfin Ludovica,die in einer Ehe gefangen ist und Trost bei Professor Dieffenbach sucht. Dann ist auch die Hebamme Martha,die alleinerziehend versucht,ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten und nach einem einschneidenden Erlebnis als Totenfrau an der Charite arbeitet. Die junge Krankenwärterin Elisabeth kümmert sich rührend und auch schon mit neuen Ideen um die Kranken und entdeckt dabei die Liebe zur Medizin und zu einem jungen Arzt.
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen,weil er einfühlsam,aber auch schonungslos die Zustände der damaligen Gesellschaft und hier vor allem am Handlungsort Charite beschreibt. Damals waren die Möglichkeiten ja noch sehr beschränkt und vieles noch nicht richtig erforscht. Bewunderswert wie die Ärzte und Schwestern damals mit einfachen Mitteln versucht haben,den Menschen zu helfen,für uns heute teilweise als sehr grausam empfunden, und trotz vieler Rückschläge kontinuierlich nach neuen Heilungsmethoden suchten.
Durch den sehr angenehm zu lesenden Schreibstil und die Entwicklung der Handlung bleibt die Spannung bis zum Ende erhalten. Die Personen werden anschaulich und ihrem Wesen entsprechend beschrieben.Das Buchcover passt mit dem Titel zum Buchinhalt.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen und würde mich über eine Fortsetzung freuen.